My fellow Citizens,
Mit dieser öffentliche Debatte, zu der ich alle Bürger Astors ganz herzlich einlade mitzudiskutieren, möchte ich das Thema "Vertretungsgesetzgebung" wieder auf die politische Agenda unserer Vereinigten Staaten setzen. Ich werde dazu im Folgenden auf einen Vorschlag zurückgreifen, der bereits einst im Rahmen der National Governor’s Conference vorgebracht worden war.
Zunächst einmal möchte ich aber die aus meiner Sicht gegebene Notwendigkeit einer solchen Regelung darlegen. In vielen unserer Bundesstaaten finden nur noch selten echte politische Auseinandersetzungen über kontroverse Gesetzesthemen statt. Das hat viele unterschiedliche Gründe, von der Bürgerzahl bis hin zu dem größeren Interesse der lokalen Politiker an der Bundesebene. All das ist eine natürliche Entwicklung, die dazu führt, dass viele eigentlich wichtige Materien, für die die Kompetenz bei den Staaten liegen, rechtlich ungeregelt bleiben. Ich hoffe aber dem mit einer - wie auch immer am Ende gearteten - Vertretungsgesetzgebung entgegenwirken zu können. Mein Vorschlag wäre der Folgende, den ich an einem Beispiel ganz grob skizzieren möchte.
Der Bund erkennt, dass in einigen Bundesländern eine wichtige Materie nicht oder nur lückenhaft durch rechtliche Regelung besetzt ist. Daraufhin verabschiedet der Kongress das Gesetz A, welches eine Regelung über diese Materie trifft. Ähnlich dem Verfahren bei einem Verfassungsamendment werden die Legislativen der Bundesstaaten auf Gesetz A aufmerksam gemacht und zur Behandlung angehalten. Die Legislative des Staates befasst sich daraufhin mit dem Vertretungsgesetz und debattiert über seine Möglichkeiten. Das wären die Folgenden:
1) Gesetz A wird ratifiziert und somit wortgetreu in Landesrecht übernommen.
2) Gesetz A wird abgelehnt und entfaltet im betreffenden Bundesstaat keine Wirksamkeit.
3) Man erkennt die Notwendigkeit einer gesetzlichen Regelung, ist aber mit den Bestimmungen des Gesetz A nicht einverstanden. Also wird es abgeändert und tritt in der gewünschten neuen Form als Gesetz B in Kraft.
Somit würden die Länder die absolute Entscheidungshoheit behalten, ohne ihr zustimmendes Votum kann nichts passieren, folglich können die Länder auch nichts verlieren. Der hoffentlich positiv auftretende Effekt ist eine lebhaftere Debattenkultur in den Bundesstaaten zu den unterschiedlichsten politischen Themen, wenn der Kongress von diesem neuen Recht regen Gebrauch machen sollte.
Dieser gezeichnete beispielhafte Ablauf ist die denkbar "sanfteste" Methode gegenüber den Bundesstaaten, die zu jederzeit Herr über den Prozess bleiben und sogar die Möglichkeit haben auch weiterhin auf eine gesetzliche Regelung komplett zu verzichten. Indem sie das Gesetz ablehnen oder gar nicht erst behandeln.
Ich würde mir wünschen hier an dieser Stelle die unterschiedlichsten Meinungen und alternative Vorschläge zu hören, aus denen ich am Ende versuchen würde einen tragfähigen Kompromiss zu bilden, der alle Beteiligten zufrieden stellt und hoffentlich die gewünschten positiven Effekte erzielt. Sofern das allgemeine Stimmungsbild überhaupt eine Änderung des Status Quo wünscht. Genau das herauszufinden soll ja das Ziel dieser Diskussion sein.