Handlung
Beim Verlassen des Gebäudes des Obersten Gerichtshofes in Astoria City auf dessen Stufen von Journalisten bestürmt, gibt Senator Fox als Verfahrensbevollmächtigte des Kongresses folgende Erklärung ab:
Ich hoffe für den nach wie vor seitens der Prozessvertretung des Kongresses sowie bekanntlich auch Teilen der Öffentlichkeit als Initiator dieses Verfahrens vermuteten Secretary Jameson, dass er das vollständige Urteil aufmerksam liest, ehe er die Sektkorken knallen lässt.
Viel gewonnen hat er nämlich nicht.
Der Oberste Gerichtshof hat in seinem Urteil noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass
- die Einrichtung jedweder Ämter und Behörden der Zustimmung des Kongresses bedarf;
- die Ernennung sämtlicher Bundesbeamten der Bestätigung durch den Senat bedarf und
- sämtliche Haushaltsmittel, die der Präsident für den Unterhalt der Bundesverwaltung auszugeben plant, der Bewilligung durch das Repräsentantenhaus bedürfen.
In diesem Lichte geht mit dem Urteil wirklich keinerlei epochaler Umbruch oder signifikante Stärkung des Präsidenten in seiner Stellung gegenüber dem Kongress, der seine verfassungsmäßigen Befugnisse maßlos überschritten hätte, einher.
Es mag im Urteilstext quantitativ häufiger die Formulierung erscheinen, in dieser oder jener Frage folge das Gericht dem Vortrag des Präsidenten. Qualitativ jedoch folgt das Gericht insgesamt mehr der Argumentation des Kongresses. Das insbesondere neben den bereits genannten Hinweisen auf den Verfassungstext auch in der Klarstellung, dass das Verfahren der Bundesbehörden der Gesetzgebung des Kongresses untersteht.
Was ändert sich denn nun durch das Urteil wirklich? Zunächst einmal eigentlich gar nichts. Alle Bundesbehörden, die bis zum 12. August durch Gesetz eingerichtet oder abgeschafft wurden, bleiben in dieser Form bestehen bzw. bleiben abgeschafft. Der Senat muss weiterhin deren Beamte bestätigen, und das Repräsentantenhaus die Mittel für deren Unterhalt freigeben.
Allein, der Kongress kann im Wege der Gesetzgebung keine Änderungen mehr an ihrem Bestand oder ihrer Struktur initiieren. Das obliegt nunmehr ausschließlich der Bundesregierung. Beeinflussen kann der Kongress solche Maßnahmen aber natürlich immer noch - indem er z. B. keine Beamten mehr für Behörden bestätigt, die er in dieser Form für überflüssig hält, oder keine Mittel mehr für diese bewilligt.
Und wie die Bundesverwaltung die vom Kongress beschlossenen Gesetze auszuführen hat, richtet sich auch weiterhin nach den gesetzlichen Vorgaben des Kongresses.
Bekanntlich vermuten die Prozessvertretung des Kongresses wie auch Teile der Öffentlichkeit hinter diesem Verfahren eine von Secretary Jameson initiierte Strafaktion gegen den Kongress, da der Secretary mit einigen personellen Entscheidungen des Senats unzufrieden war.
Ob er den Kongress jetzt gebührend gestraft sieht, ist seine Sache.
Die Vereinigten Staaten, der Kongress und das Weiße Haus haben im Ergebnis in erster Linie eine informative Klärung des genauen Mechanismus der Verzahnung von Kompetenzen der Legislative und Exekutive erhalten.
Das ist wirklich keine schlechte Sache, vor allem nicht angesichts der einmal mehr bewiesenen hohen Kompetenz, Unparteilichkeit, Genauigkeit, Sorgfalt und Weitsicht des Obersten Gerichtshofes.