Um dem Kongress weitere "SimOff"-Beiträge zu ersparen, in denen zudem gewisse Herrschaften Äußerungen tätigen, für die sie für sich selbst "SimOn" einen Ordnungsruf fordern müssten ;), hier eine kurze Einführung in die "SimOn/SimOff"-Trennung für scheinbar Unverbesserliche.
Eine vernünftige "SimOn/SimOff"-Trennung funktioniert nicht in der Weise, dass man einfach immer so tut, als sei in Astor alles so wie in der Realität. Dabei kommt an manchen Stellen einfach nur Mist heraus. Zum Beispiel dann, wenn man in einer Diskussion über Steuern in der Wirtschaftssimulation behauptet, aus den in dieser erwirtschafteten Gewinnen müssten Lebenshaltungskosten bestritten werden. Denn so ist es ja nun nicht. Die Wirtschaftssimulation funktioniert einfach nicht wie eine reale Volkswirtschaft, sondern hat ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten. Wozu gehört, dass erwirtschaftete Netto-Gewinne zu 100% zum Sparen oder zur Reinvestition zur Verfügung stehen. Dass das "aber unrealistisch ist", tut nichts zur Sache. Es ist so, und es wirkt sich eben auch auf die Abläufe in der Wirtschaftssimulation aus. Man kann natürlich trefflich darüber streiten, was eine innerhalb der Wirtschaftssimulation sinnvolle Wirtschaftspolitik ist. Aber dabei muss man dennoch anhand der Gegegenheiten der Wirtschaftssimulation argumentieren, und kann nicht einfach Umstände aus der Realität übernehmen, die in der Wirtschaftssimulaton schlicht und ergreifend nicht existieren.
Eine gekonnte "SimOn/SimOff"-Trennung erfordert einen eine Art gedanklichen Spagat: natürlich ist für die Charaktere in Astor ihre "SimOn"-Lebenswelt die einzige Realität, vom "SimOff" wissen sie nichts. Und natürlich soll es quasi die gleiche Welt sein wie unsere Realität. Aber trotzdem funktionieren gewisse Dinge dort anders, weil manche Umstände einfach anders sind und sich deshalb auch anders auf den Ablauf der Ereignisse auswirken. Um vernünftig in ihrer Lebensumwelt interagieren zu können, müssen die Charaktere irgendwie wissen, wie diese Dinge funktionieren und danach handeln. Dabei ist vielleicht nicht immer alles restlos erklärbar. Wie z. B. die Tatsache, dass die wirtschaftliche Betätigung der Charaktere in der Wirtschaftssimulation keinen Einfluss auf ihren Lebensstandard hat. Aber das ändert ja nichts daran, dass es so ist. Wer in einer Diskussion über Steuern auf Gewinne in der Wirtschaftssimulation nicht berücksichtigt, dass das dort erwirtschaftete Geld nicht für die Lebenshaltung aufgewendet werden muss, weil das unrealistisch sei - der läuft einfach Gefahr, eine gemessen an den Meachnismen der Wirtschaftssimulation unsinnige, weil sachfremde Entscheidung zu treffen.
Eigentlich ist das ganz einfach. So einfach, dass es mir schon bei meiner ersten Betrachtung der Wirtschaftssimulation aufgefallen ist. Und es sind so unverbrüchliche Tatsachen, dass sie auch kein "Simulationsexperte" wegargumentieren kann.