[Public Debate] National Guard

Es gibt 64 Antworten in diesem Thema, welches 2.835 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sookie Stackhouse.

  • Ich muss diesem Fazit von Mr. Varga zustimmen. Das sieht für mich nicht nach einer angemessenen Ausstattung aus. Gestern habe ich noch herausgehört, dass nicht alle 70.000 Angehörigen gleichzeitig im aktiven Dienst sein sollen (sondern Reserven zur Ablösung enthalten sind), und nun sind wir schon fast bei einer mittelgroßen Armee angelangt...

  • Die Stückzahlen sind nur auf den ersten Blick gross. Wenn man bedenkt, dass bei einer Katastrophe Lufttransport während 7/24 gewährt sein muss und immer mindestens ein Drittel der Hubschrauber im Check oder Unterhalt ist, dann bleiben für eine Fläche von 660.000 km2, 35.200.000 Einwohner und 75.000 Guardsmen nicht mehr so viele Luftfahrzeuge übrig, wie es zuerst den Anschein macht.


    Dass die (paar) Kampfhubschrauber auf Kritik stossen, war vorauszusehen. Damit lässt sich aber über einem Gebiet, in dem die staatliche Ordnung zusammengebrochen ist, sehr schnell in einer ersten Phase eine Drohkulisse aufbauen und man kann das Gebiet eingrenzen. In einer zweiten Phase schützen die Kampfhubschrauber über so einem Gebiet das Einfliegen von Rettungskräften und Militärpolizei einer ersten (Interventions-) Staffel.


    Man kann sich als Gouverneur nicht darauf verlassen, dass die Army oder die Marines mit ihren Hubschraubern schnell zur Stelle sind. Vielleicht setzt der Präsident mit denen andere Schwerpunkte. Der Gouverneur muss eine eigene Luftkomponente zu seiner ausschliesslichen Verfügung haben. Dass sowas nicht billig ist, liegt in der Natur der Sache. 500 Mio. $ Betriebskosten pro Jahr für die Aviation Brigade halte ich für völlig vertretbar bei einer Bevölkerung von 35,2 Mio.

    Gouverneur des Staates [definition=4]Laurentiana[/definition]

  • Mr. Remington,
    16 teure Kampfhubschrauber sind wohl mehr als "ein paar". Ich bin froh dass Sie wenigstens keine Kampfjets fordern.


    Mit welchen Steuereinnahmen wollen Sie denn die angeblich vertretbaren Betriebskosten von 500 Millionen finanzieren? Ganz zu schweigen von der Anschaffung und der Ausbildung der Truppen, welche offensichtlich noch nicht berücksichtigt wurde.

  • Auf die Gefahr hin, wie eine Person zu klingen, mit der ich ansonsten sicherlich nicht allzu viel gemein habe, so komme ich doch nicht umhin, mich ebenfalls über diese regelrechte Verknalltheit in den vermeintlich omnipotenten Bund und den Glauben an seinen Willen und seine Fähigkeit, jederzeit als unbezwingbarer Retter für die Bundesstaaten auf den Plan zu treten, zu wundern?


    Die Vereinigten Staaten nehmen eine riesige Landfläche ein, wenn im Falle z. B. einer verheerenden Naturkatastrophe Stunden oder gar Minuten zählen, um Menschenleben zu retten, kann man nicht darauf vertrauen, dass Verbände der US-Armee mal eben mit dem Finger schnippen und mit dem benötigten Gerät vor Ort sind.


    Ja, nicht einmal darauf, dass sie überhaupt kommen werden? Denn wer weiß, welche Pläne der Präsident verfolgt? Vielleicht führt dieser mittels der US-Streitkräfte gerade die sprichwörtlich gewordenen "fünf Kriege gleichzeitig" sonst wo auf dem Globus, und hat schlicht weder die Ressourcen zur Verfügung, noch die Nerven, sich mit einem Hurrican, Hochwasser, Erdbeben oder was weiß ich in Laurentiana zu beschäftigen?


    Ich halte es für bedenklich, an einer gut aufgestellten und ausgerüsteten Nationalgarde zu sparen, "weil wir im Ernstfall doch die US-Armee haben" - das kann sich ganz schnell als das berüchtigte Sparen am falschen Ende herausstellen ...

  • Die Bundesstaaten haben doch nach bisherigen Konsens überhaupt nicht die Befugnis, ein stehendes Heer aufzustellen. Für eine Organisation, die dem Katasrophenschutz und allgemeinen polizeilichen Aufgaben dient, wäre die National Guard bei 72.000 Personen aber absolut überdimemsioniert. Auf die Einwohnerzahl Laurentianas heruntergebrochen sind alleine schon die Armed Forces des Bundes bei 80.000 Soldaten...


    Müssen wir uns jetzt auch noch proaktiv vor dem Bund schützen und deswegen möglichst viele Bürger von Staatsseite unter Waffen stellen?

  • Niemand redet hier von stehenden Heeren der Bundesstaaten, es geht um Milizen. ;)


    Und "provokativ" finde ich vielmehr die Vorstellung, dass dem Bund ein hunderttausende Mann starkes Berufsheer unter dem Oberbefehl des Präsidenten zur Verfügung stehen soll, das dieser nach Belieben in jedem Bundesstaat einmarschieren lassen kann, wenn er meint, dort bestünde Bedarf an irgendeiner Form von "Hilfeleistung."


    Dann können wir die Staaten auch gleich in "Departments" oder so umbenennen, und ihre Gouverneure vom Präsidenten ernennen lassen ...

  • Handlung

    Sieht sich von mehreren Blondinen umgeben und grinst amüsiert.


    Meine Lösung dieses Angstzustandes habe ich bereits genannt, Werteste. ;)


    Im Übrigen sagte ich "proaktiv" und nicht "provokativ". Wer meint, der Präsident oder einer seiner Nachfolger würde die Armed Forces irgendwo einmarschieren lassen, der kennt unsere Geschichte nicht. Davon abgesehen ist das Bundesheer schon längst da, denn überall im Lande stehen Basen und Stationen. :D

  • Mich erstaunt, dass man sich über die Grösse der Nationalgarde echauffiert. Ich weise wiederholt darauf hin, dass Laurentiana 35,2 Millionen Einwohner und eine Fläche von 660.000 km2 hat. Bevölkerungsschutz ist immer personalintensiv, eben gerade deshalb kommt nur eine Milizorganisation in Frage.


    Im Bevölkerungsschutz ist viel Handarbeit notwendig und deshalb wird viel Manpower benötigt. Dies ist heute z.B. bei den Streitkräften anders, weshalb der Vergleich mit denen hinkt: Für die Entfaltung von grosser Feuerkraft braucht es der modernen Militärtechnik wegen nur noch wenig Leute. Beim Bevölkerungsschutz aber braucht es an allen Ecken und Enden helfende Hände. Mit Technik lässt sich da nicht sehr viel einsparen. Oder mit anderen Worten: Es braucht auf 1.000 Einwohner mehr Leute im Bevölkerungsschutz als im Militär.


    Einleuchtendes Beispiel ist die Polizeidichte: Die beträgt in einem westlichen Land so um die 400, d.h. ein Polizist auf 400 Einwohner. Dies bedeutet, das Laurentiana auch etwa um die 90.000 hauptberufliche Polizisten hat bzw. benötigt. Da redet ja auch keiner von einer "Polizeiarmee". Dasselbe gilt analog für die Feuerwehren.


    Aber Polizei und Feuerwehr kann man nicht einfach aus ihren Verantwortungsräumen nehmen, ohne die Sicherheit der Bürger zu gefährden. Deshalb braucht es für beide Bereiche eine Schwergewichtsorganisation, eine kombinierte Katastrophenhilfe/Polizei-Truppe, und das ist eben die Nationalgarde und die muss eine Durchhaltefähigkeit für einige Wochen haben. Dies und weil viel Handarbeit nötig ist, macht die Nationalgarde personalintensiv.


    Wie kleiner man die Nationalgarde macht, umso mobiler muss sie sein und also erst recht über eine starke Luftkomponente verfügen. Eine kleine Profi- oder Halbprofi-Organisation wird sicher nicht billiger sein als die hier von mir geplante Nationalgarde von Laurentiana - aber sie wird deutlich schneller ausgepowert sein und sie ist nicht in der Lage, in vielen Katastrophenräumen gleichzeitig präsent zu sein. Deshalb ist mein Modell besser.

    Gouverneur des Staates [definition=4]Laurentiana[/definition]

  • Mr. Remington,
    Trotz Ihrer Argumentation halte ich die Truppenstärke nach wie vor für deutlich zu hoch. Man sollte immer das Kosten-/ Nutzenverhältnis vor Augen haben.


    Und dass sich die Bundesstaaten gegen den Bund verteidigen müssten, also bitte, wir sind eine Nation!


    Und welche Drohkulisse, bzw. gegen wen wollen Sie diese aufbauen mit Ihren Kampfhubschraubern? Und wie sieht es mit sonstigem schweren Kriegsgerät aus? Panzer, Artillerie?

  • Ich weiß, Herr Kollege, Gewaltentrennung ist nicht so Ihr Ding. ;)


    Dabei ist es eigentlich doch ganz einfach: Der Bund ist für die äußere Sicherheit der Vereinigten Staaten - also die Landesverteidigung - zuständig, die Staaten hingegen sind für die innere Sicherheit - von Aufständen bis hin zu Naturkatastrophen - zuständig.


    Die Staaten sind keine "autonomen Verwaltungseinheiten" des Bundes oder so, sie sind als souveräne Staaten dem Bund beigetreten, und sie bleiben für ihre inneren Angelegenheiten, mit denen sie am besten selbst fertig werden können, selbst zuständig. Es besteht überhaupt kein Anlass, dass in einem der Staaten - möglicherweise noch ohne dessen von seiner Bevölkerung gewählte Regierung vorher zu fragen - Berufssoldaten aus anderen Staaten unter dem Oberbefehl des Präsidenten eingesetzt werden, um in Fällen eines Ausnahmezustandes für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Das kann jeder Staat für sich regeln.

  • Governor Brandenburg,
    Den kleinen Seitenhieb mit der Gewaltenteilung habe ich wohl verdient und ich stehe auch dazu kein Freund einer absoluten Gewaltenteilung zu sein.


    Um aber wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen möchte ich Sie gerne fragen weshalb sich denn die Bundesstaaten zu einem Bund zusammengeschlossen haben, wenn sie doch alles alleine regeln können?


    Wo genau ziehen Sie die Trennlinie zwischen äusserer und innerer Sicherheit?

  • Zu den Kampfhubschraubern. Gentlemen, glauben Sie, ich möchte der Nationalgarde solche geben, einfach so, damit die auch sowas hat? Ich darf Sie wirklich bitten, sich einmal ein paar Szenarios vorzustellen.


    Das erste: Nach einer grossen Naturkatastrophe ist an verschiedenen, nun von der Umwelt abgeschlossenen Orten das Chaos ausgebrochen und die staatliche Ordnung zerfallen. Es wird geplündert, zu Selbstschutzmassnahmen gegriffen, geschossen, vergewaltigt, es gilt nur noch das Recht des Stärkeren, auch in den Spitälern usw. Indem Sie hier ein paar Kampfhubschrauber über der Stadt kreisen lassen, die bei klar erkannter Gewalt auch mit ihren Waffen eingreifen und/oder als Warnung Munition verschiessen, können Sie als staatliche Macht sofort, wenn auch nur punktuell, intervenieren.


    Das zweite. Als nächstes schicken Sie die Militärpolizei dorthin mit den Black Hawks. Der Landeplatz muss natürlich über so einem anarchischen Gebiet gesichert werden. Wie wollen Sie das machen, wenn nicht aus der Luft? Wenn die Militärpolizei gelandet ist und die Landezone gesichert und erweitert hat, schicken Sie die Pioniere und deren schweres Gerät mit den Chinooks. Und jetzt kann man beginnen, in der Stadt die Ordnung wieder herzustellen, Verletzte auszufliegen, der Bevölkerung zu helfen.


    Wie um Himmels Willen wollen Sie sowas denn sonst machen, wenn nach einem Erdbeben, Hurrikan oder Tsunami nichts mehr geht? Da kommen Sie doch ohne Hubschrauber und grosse Manpower nirgendwo hin. In jener Welt waren allein wegen Katrina über einhunderttausend Guardsmen im Einsatz!


    Reiten Sie doch nicht so verbissen auf den Kampfhubschraubern und den Personalbeständen herum, sondern überlegen Sie sich besser mal einen Ernsteinsatz von der schlimmsten Art und dann werden Sie schon merken, was sie alles brauchen. Dazu gehören Kampfpanzer und Artillerie sicher nicht, aber z.B. MRAPs sicher.


    Mit keinem Wort habe ich bis jetzt davon gesprochen, wie es wohl aussehen würde, wenn eine Handvoll Atomwaffen in Laurentiana zur Explosion gebracht wurden. Dann können Sie mit Ihren Mini-Nationalgarden gleich einpacken.

    Gouverneur des Staates [definition=4]Laurentiana[/definition]

  • Geben Sie sich keine Mühe, Mr. Remington: Mr. Varga ist nun einmal Bundespolitiker, wenn in Assentia einmal ein Notstand ausbrechen sollte, sitzt er wahrscheinlich sowieso gerade in einem Kongressausschuss und vertraut darauf, dass der Präsident das Problem unter Einsatz der US-Armee schon für ihn lösen wird ...

  • Mr. Remington,
    Für derart verheerende Fälle sollte der Bund und auch die Bundesstaaten bereit stehen Hilfe zu leisten. Da wird dann auch eine grosse Garde an den Anschlag kommen. Was die Kampfhubschrauber angeht, so haben Sie mich nach wie vor nicht vom Kosten-/ Nutzenverhältnis überzeugt. Die Möglichkeit einer derartigen Revolte besteht zwar, die tatsächliche Gefahr ist jedoch verschwindend klein.

  • Mr. Templeton, Mr. Varga ist gewählter Abgeordneter des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten und tritt in dieser Diskussion entschieden dafür ein, dass die Einzelstaaten sich in der Sicherung ihres Überlebens in Notstandsfällen allein auf den Bund verlassen sollen.


    Wie nennt man so jemanden sonst, auch wenn er meinetwegen im Nebenamt noch Gouverneur von Assentia ist?

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