Hauptstadtfrage I - Status Quo oder Veränderung

Es gibt 149 Antworten in diesem Thema, welches 11.897 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Anthony J. Davenport.

  • Zitat

    Original von John E. Prescott
    Und am Ende dieses Posts kann ich nur noch ein Flehen hinzufügen: Nachdem ihr mir schon diese Flagge angetan habt, macht bitte nicht Greenville zur Hauptstadt ;)


    los wir drücken ihm einen rein! ;) *fiesgrins*

    (Muss sich derzeit voll aufs RL konzentrieren)


    Jason Caldwell
    Former Governor of Astoria State
    (D)


    "Die Mikronationen sind unsere eigene Spielzeug-Eisenbahn, Interaktion mit anderen Menschen gratis." Rod Andriz, II. President of the United States

  • Das "Stadtteilkonzept" war eigentlich kein Vorschlag, sondern sollte die Unsinnigkeit eines Hybriden aus New York City und Washington, D. C. illustrieren - warum beide Städte zusammenlegen, wenn das Regierungsviertel dazu in einen Stadtteil verfrachtet wird, der eher von der Downtown aus j.w.d. liegt, und dessen reales Vorbild sich um Abspaltung bemüht?


    Ich sehe es kommen, am Ende einigt man sich darauf - d'oh! :rolleyes :D


    Ich wiederhole darum gerne noch mal meinen eigentlichen Vorschlag zur Gestaltung der Hauptstadt:


    "Eine reine, künstlich zu diesem Zweck gegründete Regierungshauptstadt (ähnlich wie z. B. Canberra, Australien) bestehend nur aus Regierungs- und Verwaltungseinrichtungen sowie Wohngebieten, Einkaufs- und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten, Krankenhäusern, Schulen etc. für die Regierungsbediensteten und ihre Familien. Da es in so einer Stadt logischerweise ein überdurchschnittlich hohes Durchschnittseinkommen, faktisch keine Arbeitslosigkeit (und wegen der Abwesenheit sozialer Probleme auch kaum Kriminalität) und in Folge der Abwesenheit des produzierenden Gewerbes kaum Umweltverschmutzung gäbe wäre die Wohnqualität exzellent, der ganzen Stadt könnte/würde ein sehr nobles und elegantes Flair anhaften. Verstärkt werden könnte das noch dadurch, dass die Stadt quasi mit den Vereinigten Staaten und deren weltpolitischer Bedeutung gewachsen ist - ihre Stadtteile wurden nach und nach sowie räumlich sehr wietläufig angelegt, getrennt durch großzüzgige Wand- und Grünflächen - daher der Name 'Greenville'".


    Wobei ich mir für letzteren durchaus auch Alternativen vorstellen könnte, sollten er als unertragälich empfunden werden.


    Ich sehe seinen Vorzug aber gerade in seinem "Allerweltsklang". Eine Bundeshauptstadt mit allzu bombastisch klingendem Namen, oder einem Namen welcher auf einen der Bundesstaaten verweist (immer noch Astoria City wie Astoria State, und nicht Astor City wie Vereinigte Staaten von Astor) würde einfach von den weitreichende Kompetenzen innehaltenden und den Stolz auf teilweise recht unterschiedliche Kolonialeinflüsse und kolonial geprägte Identitäten pflegenden Staaten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht akzeptiert. Er müsste ihnen bedrohlich, wie eine Kampfansage gegen ihre Eigenständigkeit und zur geistigen Zentralisierung erscheinen.


    Greenville hingegen klingt sympathisch "ungefährlich", in einer so benannten Stadt würde eben gerade wegen ihres unscheinbaren Namens kein Diktator und keine mächtige Zentralregierung, die über gleichgeschaltete Verwaltungseinheiten herrscht, residieren. Der Name spiegelt die politischen Erfordernisse an die Hauptstadt eines föderativen Staates perfekt wider, wobei das natürlich auch vergleichbare Namen könnten, nur "Astoria City" oder meinetwegen auch "Astor City" klingen einfach zu bombastisch, nach der Festung eines Großen Diktators oder einer alles beherrschenden Zentralregierung.

  • Wenn aber eine solche Hauptstadt künstlich gegründet wurde, dann wird den Leuten wohl was Besseres eingefallen sein als Greenville....


    Und was spricht (unabhängig von unserem speziellen Kontext) gegen einen Namen wie Astoria City. Wieso soll sich das nach einem bombastischen Zentralstaat anhören?


    Und dieses Konzept "künstliche" Hauptstadt klingt zwar soweit ganz ok, aber es ist utopisch. So gesehen war ja auch D.C. eine künstliche Hauptstadt. Hauptstädte ziehen aber auch eine ganze Reihe von weiteren Institutionen, Firmen, Dienstleistungen etc. an. Ich glaube also kaum, dass eine Retortenhauptstadt nach zwei oder drei Generationen immer noch klinisch übersichtlich aussieht, wie Shana das beschreibt....


    Greenville klingt klein, provinziell und v.A. eben "Allerwelt" und daher halte ich das für denkbar ungeeignet für die Bundeshauptstadt. Da ist auch meine Verbindung zu Springfield. Springfield heißt ja in der Serie so (und es wird ja beharrlich der Staat verschwiegen), weil es eben ein absoluter Allerweltsname ist und es in den USA überall "Springfields" gibt.


    Ich kann mir einfach nicht vorstellen hier im Board zu lesen, dass gerade der albernische Premierminister im Weißen Haus in Greenville zu Gesprächen ist.... Möglich, dass er da Angeln geht...


    Ich frage mal anders rum: Was findet ihr denn gerade an Greenville so toll. Wenn wir uns für Astoria City als "New York" entscheiden, warum soll/muss dann die Bundeshauptstadt in die Stadt wandern. Da haben wir doch unendlich viele Möglichkeiten... Angesichts der "Greenville Gefahr" werde ich dann aber wohl für den Status Quo stimmen, auch wenn ich die eigentliche Idee hier nach wie vor gut finde.

    John E. Prescott [D-FL]
    Member of the U.S. House of Representatives


  • Zitat

    Original von John E. Prescott
    Ich frage mal anders rum: Was findet ihr denn gerade an Greenville so toll. Wenn wir uns für Astoria City als "New York" entscheiden, warum soll/muss dann die Bundeshauptstadt in die Stadt wandern. Da haben wir doch unendlich viele Möglichkeiten...


    Greenville klingt für mich nach idyllisch, aber nicht zu klein - nach einer Kunststadt mit viel grün, der perfekten amerikanischen Stadt eben.


    Und wenn du mal eine Retortenstadt sehen willst, die (im Zentrum) nach hundert Jahren noch so aussieht, wie sie bei ihrer Gründung aussah, dann fahr nach Swakopmund. Da ist nichts passiert (und es war ja durchaus eine ereignisreiche Geschichte da unten), insofern geht das schon.


    Zitat

    Angesichts der "Greenville Gefahr" werde ich dann aber wohl für den Status Quo stimmen, auch wenn ich die eigentliche Idee hier nach wie vor gut finde.


    Komm mal runter, das ist keine Präsidentschaftswahl, wo du dich am Ende enthalten musst, um zu gewinnen. ;)


    Ansonsten können wir die Stadt auch Stars Hollow nennen. :D

  • Zitat

    Original von John E. Prescott
    Und was spricht (unabhängig von unserem speziellen Kontext) gegen einen Namen wie Astoria City. Wieso soll sich das nach einem bombastischen Zentralstaat anhören?


    Gegen den Namen Astoria City spricht zunächst einmal, dass die Nation Vereinigte Staaten von Astor heißt, und einen Bundesstaat namens Astoria State hat. Astoria City als Hauptstadt von Astoria State - ja, das passt, das klingt gut, das kann man so machen. Die Bundeshauptstadt jedoch nach der Hauptstadt eines der Bundesstaaten zu benennen ist für die übrigen Staaten so unannehmbar wie es wohl für Astoria State unannehmbar wäre, nach der Bundeshauptstadt benannt zu sein. Dies würde suggerieren, dass entweder Astoria State der "wichtigtse" oder "erste" Staat (nicht im Sinne der Verfassungsratifikation o. ä., sondern in einer Rangfolge), oder andersherum nur das losgelöst von dieser betrachtet unbedeutende Umland der Bundeshauptstadt ist - ersteres wäre für die übrigen sieben Staaten unannehmbar und von Astoria State mit gewisser Wahrscheinlichkeit auch selbst gar nicht beansprucht und gewollt), letzteres wäre für Astoria State als eigenständigen und gleichrangigen Staat ungeachtet seiner Beherbergung der Bundeshauptstast nicht akzeptabel.


    Und "Astor City" etwa weckt denke ich Assoziationen an den Anspruch, Herz und Mittelpunkt der Nation zu sein, was die Bundeshauptstadt ja aber realistischerweise gerade nicht sein soll. Die Bundeshauptstadt ist fraglos das politische Zentrum der Nation, gar keine Frage, aber in wirtschtlicher, gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht haben die Vereinigten Staaten von Astor zahlreiche große, mittlere und kleine Zentren über alle acht Bundesstaaten verstreut. Technisch gesehen hat der Bund eher einen Regierungssitz denn eine tatsächliche Hauptstadt, im Sinne eines gebündelten Mittelpunktes der Nation. Eine Namensschöpfung à la "Staatsname + City" klingt, als läge in dieser Hauptstadt der Mittelpunkt des Lebens in diesem Land, als verkörpere sie Kern und Essenz der Nation, als sei sie die eigentliche Nation und ihr restliches Gebiet nur das Umland. Etwa so, wie noch bis 1982 Frankreich quasi gleich Paris, und alles andere nur "Provinz" war: "Weißt du, leben kann man nur in Lutetia. Das übrige Gallien ist gut für Wildschweine." (Majestix' Schwager Homöopathix in Asterix Band Nr. XVIII "Die Lorbeeren des Cäsar).


    Ob nun Greenville, oder meinetwegen Henstridge, Catterfeld oder Götemitz (bzw. wohl eher Goetemitz ;) - es sollte kein allzu bedeutungsschwerer oder bombatischer Name sein, der vom rein funktionalen Charakter der Stadt ablenkt.


    Nun liegt Greenville ja ausweislich der Karte von Astoria State an einem Fluss - hätten Sie's gewusst: Ottawa ist etwa nach dem gleichnamigen Fluss benannt, an dem es liegt. Vielleicht wäre es ein Weg zum Kompromiss, den Fluss durch Greenville zu benennen, und der Stadt den Namen des Flusses zu geben? :)


    Zitat

    Und dieses Konzept "künstliche" Hauptstadt klingt zwar soweit ganz ok, aber es ist utopisch. So gesehen war ja auch D.C. eine künstliche Hauptstadt. Hauptstädte ziehen aber auch eine ganze Reihe von weiteren Institutionen, Firmen, Dienstleistungen etc. an. Ich glaube also kaum, dass eine Retortenhauptstadt nach zwei oder drei Generationen immer noch klinisch übersichtlich aussieht, wie Shana das beschreibt....


    Ähm, sagt dir der Begriff Bauleitplanung etwas? ;)


    Dem verlinkten Wikipedia-Artikel fehlt klar der Hinweis auf seine "Deutschlandzentrierung", denn in keinem Land der Welt kannst du einfach irgendeinen Acker kaufen und dort z. B. deine Fabrik für aufblasbare Sexpuppen ( :D) hinstellen - welche Art von Bebauung überhaupt in eine Stadt kommt, und an welche Stelle dort, wird auf kommunaler und höherer Ebene penibel vorausgeplant.


    Somit ist es realistisch absolut machbar, eine Stadt zu projektieren und wachsen zu lassen, die z. B. nur aus den Liegenschaften der Regierung und den ihr nachgeordneten Verwaltungsbehörden, den Wohngebieten für deren Bedienstete und die Angestellten der notwendigen Einrichtungen mit ihren Familien, sowie Einkaufs- und Freizeitgestaltungsmögichkeiten und sonstigen benötigten Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäuser für die Bewohner der Stadt besteht. Washington, D. C. ist ein schlechtes Gegenbeispiel, weil baurechtlich nie auf die Funktion einer reinen Regierungshauptstadt beschränkt - bessere Beispiele sind etwa Canberra, Brasilià, Neu-Delhi oder Islamabad, wo sich wirklich nur ansiedeln darf, was und wer dem Betrieb der Stadt als Regierungssitz dient ;)

  • Zitat

    Original von Kimberly Beringer
    Dies würde suggerieren, dass entweder Astoria State der "wichtigtse" oder "erste" Staat (nicht im Sinne der Verfassungsratifikation o. ä., sondern in einer Rangfolge) [...]


    damit ist ausgesprochen was wir eh schon alle gedacht haben ... ;)


    Zitat


    - bessere Beispiele sind etwa Canberra, Brasilià, Neu-Delhi oder Islamabad, wo sich wirklich nur ansiedeln darf, was und wer dem Betrieb der Stadt als Regierungssitz dient ;)


    Wieder was gelernt. :)


    Ich kann mich desweiteren den (mal wieder ziemlich in die Länge geratenen :)) Ausführungen der Fräulein Beringer nur anschließen, auch ich wüsste nicht unbedingt was gegen Greenville einzuwenden wäre. Ich finde ihn sogar ziemlich charmant.

    (Muss sich derzeit voll aufs RL konzentrieren)


    Jason Caldwell
    Former Governor of Astoria State
    (D)


    "Die Mikronationen sind unsere eigene Spielzeug-Eisenbahn, Interaktion mit anderen Menschen gratis." Rod Andriz, II. President of the United States

    Einmal editiert, zuletzt von Jason Caldwell ()

  • Naja, im Kern ist die Frage wieviel von der Stadtretorte überbleibt eigentlich nebensächlich, dazu komme ich gleich. Ich finde aber Greenville als Namen für die Bundeshauptstadt eines Staates schlichtweg unpassend oder sogar scheiße. Dabei steht das nicht mal im Gegensatz zu den Urteilen meiner Vorredner über diesen Namen:


    Zitat

    Greenville klingt für mich nach idyllisch, aber nicht zu klein - nach einer Kunststadt mit viel grün, der perfekten amerikanischen Stadt eben.


    Vollste Zustimmung, aber genau danach SOLLTE unsere Bundeshauptstadt eben nicht klingen. Ich zitiere mal aus dem Film "The American President" ohne zu wissen, ob das mit historischen Fakten belegbar ist, aber dort sagt der Präsident: "Als die Stadtplaner Washington entwarfen, wollten sie eine Stadt, die ausländische Besucher einschüchtern sollte." Ob wir das nun wollen, sei mal dahingestellt und ich stimme ja zu, dass es nicht Astoria City sein muss/soll, aber ich möchte auch nicht, dass es bewußt provinziell klingt.


    Und ja, das ist keine Präsidentschaftswahl, aber nach aktuellem Diskussionsstand kann ich doch nur taktisch abstimmen ;) (immerhin gibt es keine negative Stimmgewichtung... Ein Thema, dem man sich ja nicht mit so großem Enthusiasmus widmet wie "Greenville" :rolleyes)


    Und ich verstehe auch nicht, warum die Diskussion sich nur darum dreht ob Greenville oder Nicht-Greenville und dann der Vorschlag kommt, man könne ja als Kompromiss Greenville umbenennen. Warum nicht eine ganz neue Stadt einzeichnen und Greenville so lassen wie es ist?


    Zur Retortenstadt (wobei das wie gesagt eher eine theoretische Debatte ist): Ich denke eine solche Stadt entwickelt sich als Hauptstadt von ganz allein in eine Richtung, die es eben nicht bei einer künstlichen Kleinstadt belässt. Wenn Du anfängst auf einer grünen Wiese ein paar Ministerien anzusiedeln, ziehen die Familien nach. Für die brauchst Du dann Supermärkte, Schulen, Krankenhäuse, Friseure etc. Das ist alles noch überschaubar, aber als Nächstes kommen dann Firmen und Verbände, die in der Hauptstadt repräsentiert sein wollen, um ihre Lobbyarbeit zu machen. Auch die kommen wieder mit Anhang, bauen sich irgendwo repräsentative Gebäude hin etc. Dazu kommen ausländische Botschaften usw. Diese ganze - eher einkommensstarke - Klientel zieht dann auch Restaurante, feine Hotels, Theater, Oper etc. an. Und dieser ganze Kram muss ja auch irgendwie bewirtschaftet werden. Und irgendwo muss das Heer von Kellnern, Zimmermädchen, Nannies etc. ja auch wohnen. Und wenn die Stadt dann mehr als eine Generation dasteht wirst du auch die gleichen Probleme bekommen wie in anderen Regionen, denn während die ersten noch hingezogen sind um Arbeit zu bekommen, wird das für die Nachkommen der 2. Generation vielleicht gar nicht mehr immer möglich sein etc... Und schon hast Du auch Arbeitslose... Wobei allein die Zahl der Regierungsmitarbeiter + Familien die Einwohnerzahl schon in den sechsstelligen Bereich drücken müsste. Das Ganze beschriebene Drumherrum und schon hast du 500.000 Leute, also mehr oder Weniger Washington D.C.

    John E. Prescott [D-FL]
    Member of the U.S. House of Representatives


  • Also ich finde ja Greenville auch schrecklich. Der Springfield - Vergleich passt da schon ganz gut. Dieser Name ist nichtssagend, austauschbar und langweilig - da könnte man dann genauso gut auch Fairview, Midway oder Oak Groove. :rolleyes


    Ich finde den Namen "Smithonia" eigentlich ganz nett. Gerade vor dem Hintergrund einer Retortenstadt, würde so ein Kunstname ja ganz gut passen. :)

  • Zitat

    Original von Francis Wilkerson
    Nunja, "Smithonia" klingt auch nicht gut, finde ich. Dann lieber gleich einfach "Smith", ähnlich wie die US-RL-Städte "Bismarck" oder "Kotzebue".


    Ich wollte damit auch nicht behaupten, dass Smithonia gut klingt, aber eben besser als Greenville ;)

    John E. Prescott [D-FL]
    Member of the U.S. House of Representatives


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