Handlung
Nächster Stopp auf der Wahlkampftour der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Sookie Stackhouse ist Durban in Assentia. In jenem Stadion, in dem die bekannte und erfolgreiche Fußballmannschaft der Durban Warriors ihre Heimspiele austrägt, spricht die Senatorin zu ihren Anhängern und interessierten Bürgern. Ihrer Rede geht wie üblich eine Darbietung ihres Wahlkampfsongs durch eine örtliche Nachwuchsband, deren Mitglieder sie in ihrem Wahlmapf unterstützen, voraus.
Liebe Freunde,
es gibt mehrere Anzeichen dafür, dass der Wahlkampf allmählich in die entscheidende Phase eintritt: Neben dem Blick auf den Kalender natürlich die sich in ihrer Häufigkeit verdichtenden Auftritte meiner Wenigkeit und meines Gegenkandidaten, des ehrenwerten Congressman Márkusz Varga. Aber ebenso die immer drängendere Frage der Wähler - eure immer drängendere Frage - danach, was denn nun unsere ganz konkreten Programme sind.
Ich will hier ganz ehrlich sein: Ein detailliertes Programm, dass sich wie eine ministerielle Durchführungsverordnung liest, kann und will ich gar nicht vorlegen. Das haben in der Vergangenheit schon viele Kandidaten, aus allen drei Lagern - Demokraten, Republikaner und Unabhängige - getan, aber allzu viel davon ist dann nie in ihrer praktischen Politik angekommen.
Vier Monate sind eine lange Zeit, in der viel passieren kann und wird. Die Demographie unserer Vereinigten Staaten ist stets im Wandel, altbekannte Gesichter verlassen die politische Bühne, neue Gesichter betreten sie. Unsere Verfassung hat es bewusst so eingerichtet, dass zur Mitte der Amtszeit eines Präsidenten die Wahlen zum Repräsentantenhaus stattfinden. All diese steten Veränderungen haben Einfluss auf die Aufgaben, die sich einem Präsidenten stellen, und auf die Möglichkeiten, die er zur Verfügung hat, sie zu bewältigen.
Wichtiger als ein detaillierter Arbeitsplan ist eine Philosophie, ein grundsätzlicher Standpunkt. Sind Prinzipien, die ein Kandidat verkörpert, und die es euch ermöglichen, ihn einzuordnen und einzuschätzen, ob ihr ihm euer Vertrauen schenken wollt. Daneben kann es nur noch um einige wenige, grobe Vorhaben gehen, die ein Präsident im Rahmen seiner politischen Möglichkeiten - schließlich ist er kein Diktator, sondern in ein komplexes System der Checks and Balances eingebunden.
Im Inneren ist das für mich eine Fortsetzung der von Präsident O'Neill und seinem Kabinett eingeleiteten Politik der strukturellen Reformen, hin zu mehr Flexibilität und Praxisnähe.
Im Äußeren wird - auf allen Seiten des politischen Spektrums - immer viel und gerne davon gesprochen, dass die Vereinigten Staaten wieder eine gewichtige Rolle in der Weltpolitik einnehmen, dass sie ihre Geschichte, Prinzipien und Stärke dazu einsetzen müssen, unsere gemeinsame Welt zu verbessern.
Allein, dazu wie das konkret gehen soll, hört man meist - das heißt, wenn überhaupt - nur sehr vage Vorschläge.
Gerade auf diesem Gebiet habe ich aber eine ganz konkrete Vision. Die Vereinigten Staaten von Astor sollen meines Willens eine führende Rolle bei der Schaffung von Sicherheit und Zusammenarbeit im Zeitalter der nuklearen Abschreckung und Verteidigung spielen.
Mal ganz ehrlich: Wer von euch weiß eigentlich, welche Staaten der Welt in welchem Umfang nuklear bewaffnet sind, und vor wem sie sich damit schützen wollen?
Hier kreist ein großes Fragezeichen über der Völkergemeinschaft, und es betrifft eine Frage, die uns alle angeht! Es liegt im dringenden Interesse unserer nationalen Sicherheit, dass die Staaten der Welt einmal an einen Tisch kommen, und einander gegenseitig offenlegen: Wer verfügt über Nuklearwaffen? Wer über die Fähigkeit, Nuklearwaffen herzustellen? Wer verfolgt mit ihnen welche Verteidigungsdoktrin?
Wenn wir das wissen, können wir miteinander Regelungen vereinbaren, wie wir mit diesen den Bestand der menschlichen Zivilisation permanent bedrohenden Waffen umgehen wollen. Durch Offenlegung der Karten soll jeder Staat der Welt in die Lage versetzt werden, vernünftig und verantwortungsvoll entscheiden zu können: Braucht er Nuklearwaffen? Vor wem will - oder muss - er sich mit ihnen schützen? Mit wem kann und will er bei ihrer Entwicklung und Herstellung zusammenarbeiten? Was können die Nuklearmächte der Welt gemeinsam tun, um zu verhindern, dass diese Waffen in die falschen Hände geraten? Welches ernsthafte Interesse besteht, die weltweiten Arsenale an Nuklearwaffen zu reduzieren, und auf ihre Erprobung zu verzichten?
Einseitige Abrüstung allein - sei es in Gestalt von Erklärungen zum Verzicht auf den Einsatz von Nuklearwaffen, oder gar ihrer Verschrottung - mag gut gemeint sein, dient aber langfristig nicht wirksam der Sicherung des Friedens.
Die richtige Formel lautet: "Verteidigungsbereitschaft und Vertrauensbildung und Zusammenarbeit schafft im Ergebnis Sicherheit!" Sicherheit für uns, Sicherheit für unsere Freunde und Verbündeten, Sicherheit für alle Völker und Nationen der Welt.
Die Vereinigten Staaten können und müssen hier die Initiative ergreifen! Wir müssen im ersten Schritt eine seriöse Bestandsaufnahme der weltweiten Nuklearwaffenarsenale initiieren, und in der Folge eine multilaterale Übereinkunft über ihre Herstellung und Verbreitung - dabei idealerweise Beschränkung - erzielen.
Wir müssen heraus aus unserem Kämmerlein, in dem wir abwechselnd Erstschlagsverzichte erklären oder aufheben, unsere eigene nukleare Bewaffnung reduzieren oder aufstocken.
Wir müssen unser weltpolitisches Gewicht in die Waagschale werfen, um die Staaten der Welt an einen Tisch und miteinander ins Gespräch zu bringen. Wir müssen darauf hinwirken, dass klare Regeln geschaffen werden, deren Beachtung auch wir uns verpflichten.
Ich verspreche euch weder eine Welt frei von Nuklearwaffen, noch eine rüstungstechnische Position, die die Vereinigten Staaten unbesiegbar macht. Aber ich verspreche euch ehrliche Bemühungen um einen substanziellen Dialog, um internationale Zusammenarbeit, um multilaterale Beschränkung und Kontrolle von Nuklearwaffen.
Ich verspreche euch eine astorische Regierung, die die Fähigkeit der Vereinigten Staaten erhält, sich gegen jeden denkbaren Angriff durch jeden denkbaren Aggressor zu verteidigen, aber die zugleich durch Dialog und Vertrauensbildung Spannungen abbaut, und die Gefahr insbesondere nuklearer Schlagabtausche reduziert.
Ich verspreche euch eine umfassende Sicherheitspolitik, die aus den Komponenten Verteidigung und Entspannung besteht, und die der Welt signalisiert: Von astorischem Boden sollen Frieden und Verständigung ausgehen, wir Astorier verstehen uns als fairer Partner aller Völker und Nationen, und als ein Vorreiter für gegenseitige Verständigung und Sicherheit!
Ich verspreche euch eine Außenpolitik, die konsequent und fokussiert auf ein greifbares und realistisch erreichbares Ergebnis hinarbeitet, die das Ansehen der Vereinigten Staaten in der Welt steigert, und den Menschen auf unserem Planeten praktischen Nutzen bringt!