Baldige Hinrichtung von Saddam Hussein

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 2.697 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Merkin D. Muffley.

  • Der frühere irakische Präsident Saddam Hussein soll offenbar in Kürze hingerichtet werden. Saddam Hussein werde zwischen 03.30 und 04.00 Uhr gehängt, berichten westliche Nachrichtenagenturen aus Bagdad.


    Der Richter am Berufungsgericht, Muni Haddad, sagte AFP, die Hinrichtung stehe ´praktisch unmittelbar bevorª. Er sei bereits angerufen worden, um sich an den Ort der Hinrichtung zu begeben.


    Saddam Hussein befand sich bislang unter der Obhut der US-Armee in einem Gefängnis in der Nähe von Bagdad. Seine Anwälte versuchten am Freitag in letzter Minute, die Übergabe an die irakischen Behörden zu verhindern.


    In ihren Dokumenten machten sie geltend, dass Saddam Hussein als ´Kriegsgefangenerª in US-Gewahrsam sei und deshalb durch die Genfer Konventionen geschützt sein müsse. Er wolle das Todesurteil nicht anfechten, sondern zunächst eine Aussetzung der Vollstreckung erreichen.


    Ein Berufungsgericht hatte das Todesurteil für den Ex-Machthaber am Dienstag bestätigt, das Anfang November gefällt worden war. Mit Saddam sollen sein Halbbruder Barsan el Tikriti und der ehemalige Präsident des Revolutionstribunals, Awad el Bandar, wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit hingerichtet werden.


    Die drei Männer waren wegen der Ermordung von 148 Einwohnern des Dorfes Dudschail in den 80er Jahren zum Tod durch den Strang verurteilt worden.


    Aus Furcht vor einem Ausbruch der Gewalt nach der Vollstreckung des Urteils hatte die Regierung die Sicherheitskräfte des Landes in Alarmbereitschaft versetzt. Die Sicherheitsbehörden waren wegen der Gewalttaten gewarnt, die es bereits bei der Verkündung der Todesstrafe in manchen Landesteilen gegeben hatte.

  • Meine Quelle war eine Zeitung aus der Schweitz, aber auch andre europäische Zeitungen oder Fernsensnedenr (ntv, N24).


    Auserdem ist das überflüssig, laut mehrer Quellen wurde Saddam Hussein am Samstag morgen bei Tagesanbruch gehängt.


    Die Hinrichtung des ehemaligen irakischen Diktators Saddam Hussein verlief nach Aussagen von Augenzeugen schnell und ruhig. "Er machte einen ruhigen Eindruck und starb sofort", sagte ein irakischer Regierungsvertreter. Es seien Fotos und Videoaufnahmen gemacht worden.


    Der 69-Jährige sei gefesselt gewesen, aber mit unbedecktem Gesicht, sagte der Augenzeuge weiter, der bei der Vollstreckung des Todesurteils am Samstagmorgen dabei war.


    Den Angaben zufolge sprach Saddam unmittelbar vor seiner Hinrichtung das muslimische Glaubensbekenntnis "Es gibt keinen Gott ausser Gott und Mohammed ist sein Prophet". Der Verurteilte habe aber keine andere Bemerkung mehr gemacht, als er von den Polizisten zum Galgen geführt worden sei.

  • Das vollstreckte Todesurteil bringt niemanden weiter. Die Gewalt im Irak wird nicht weniger werden, und die von Saddam unbestritten begangenen Taten sind damit auch nicht nicht passiert.
    Das Todesurteil war falsch - es zu vollstrecken ein fataler Fehler. Saddam hätte lebenslänglich im Gefängnis sitzen müssen, dann hätte er Zeit gehabt, sich darüber klar zu werden, was er verbrochen hat.

  • Na ja, der Resozialisierungszweck der Strafe wird in dem Fall sowieso nicht so bedeutsam sein. Wäre ja kaum zu erwarten gewesen, dass (wie sich die Anhänger der Resozialisierungsgedanken im Strafrecht das immer so hübsch vorstellen) Saddam nach Verbüßung seiner Haftstrafe als geläuterter und einsichtiger Mensch in die Gesellschaft integriert worden wäre und als Staatschef eines anderen Staates weitergemacht hätte, freilich ohne die alten Fehler zu wiederholen.


    Will sagen: Bei so einer Bestrafung geht es um Vergeltung, nicht um Einwirkung auf den Bestraften, um ihn zur Einsicht zu bewegen, und auch nciht um Wiedergutmachung.

  • Die Todesstrafe - tja, wie jedes Thema in dem die unterschiedlichen Moralvorstellungen von Menschen (ähnlich wie bei Fragen nach Abtreibung, Sterbehilfe etc.) zum Tragen kommen, gehört auch die Todesstrafe zu jenen Themen, wo sich wohl auf absehbare Zeit zwei Fraktionen unversöhnlich gegenüberstehen.


    Für mich - ganz persönlich - ist die Todesstrafe für Saddam Hussein nicht nur eine logische Konsequenz aus der jüngeren Geschichte, sondern auch eine gerechte Strafe.


    Das bedeutet jetzt aber nicht - ehe ich von der anderen Seite in Stücke gerissen werde - dass ich die Argumente und Motive der "Ablehner" nicht verstehe oder toleriere. Für gewöhnlich habe ich mir aber auch abgewöhnt, über solche Themen zu streiten - führt nur zu erhizten Gemütern und manchmal auch Dingen, die besser nicht gesagt worden wären.

  • Ich muss sagen das mir die Toten seiner Diktatur mehr Leid tun als sein Tot. Eigentlich bin ich ein Gegner der Todesstrafe, aber in dem Fall von Saddam Hussein ist das anders, er hatte so viele Verbrechen begangen, dafür musste er bestraft werden.

  • Zitat

    Original von Merkin D. Muffley
    Na ja, der Resozialisierungszweck der Strafe wird in dem Fall sowieso nicht so bedeutsam sein. Wäre ja kaum zu erwarten gewesen, dass (wie sich die Anhänger der Resozialisierungsgedanken im Strafrecht das immer so hübsch vorstellen) Saddam nach Verbüßung seiner Haftstrafe als geläuterter und einsichtiger Mensch in die Gesellschaft integriert worden wäre und als Staatschef eines anderen Staates weitergemacht hätte, freilich ohne die alten Fehler zu wiederholen.


    Will sagen: Bei so einer Bestrafung geht es um Vergeltung, nicht um Einwirkung auf den Bestraften, um ihn zur Einsicht zu bewegen, und auch nciht um Wiedergutmachung.


    An eine Resozialisierung hätte ich doch auch nicht geglaubt - das ist in vielen Fällen Firlefanz. Er hätte halt nur bis zu seinem Lebensende im Gefängnis sitzen sollen und nicht wieder raus kommen dürfen. Aber eine Gesellschaft, die den Mord ablehnt, sollte nicht nach einem auch noch so lupenreinen Gerichtsurteil zum "Mörder" werden.

  • Ich sehe natürlich ein, dass die Dimension bei den "großen drei Tyrannen", Hitler, Stalin und Mao, eine andere gewesen ist, als vielleicht bei Hussein, Mariam oder HabrÈ. Es interessiert mich dennoch, warum Du bei diesen dreien eine Ausnahme machen würdest (wo gerade Stalin und Mao in ihren eigenen Ländern nicht nur negativ, oft sogar positiv beurteilt werden) und bei anderen die ähnliche oder gleiche Verbrechen begangen haben aber nicht.


    edit: Hey wegeditieren gilt nicht! ;)

  • Zitat

    Original von George Ethan Allen
    Meine Quelle war eine Zeitung aus der Schweitz, aber auch andre europäische Zeitungen oder Fernsensnedenr (ntv, N24).


    Auserdem ist das überflüssig, laut mehrer Quellen wurde Saddam Hussein am Samstag morgen bei Tagesanbruch gehängt.


    Mir gings auch gar nicht drum, dass ich das nachprüfen wollte, sondern, dass man eben seine Quellen angeben sollte, wenn man einen Text kopiert. ;)

  • Zitat

    Original von George W. Hayes
    Ich sehe natürlich ein, dass die Dimension bei den "großen drei Tyrannen", Hitler, Stalin und Mao, eine andere gewesen ist, als vielleicht bei Hussein, Mariam oder HabrÈ. Es interessiert mich dennoch, warum Du bei diesen dreien eine Ausnahme machen würdest (wo gerade Stalin und Mao in ihren eigenen Ländern nicht nur negativ, oft sogar positiv beurteilt werden) und bei anderen die ähnliche oder gleiche Verbrechen begangen haben aber nicht.


    edit: Hey wegeditieren gilt nicht! ;)


    ja, nachdem ich darüber schrieb, habe ich mir nochmal Gedanken gemacht - und mir schon eine solche Antwort ausgemalt...;)

  • Ich sehe ein, dass es gute Gründe gegen die Todesstrafe gibt, und dass vor allem ihre Wiedereinführung in der EU nicht zu erwarten ist, aber Fakt ist, dass eine nicht geringe Zahl an Ländern - darunter auch Rechtsstaaten wie die USA oder Japan - die Todesstrafe kennen und sie auch vollstrecken. Von meinen persönlichen Moralvorstellungen her halte ich sie jedenfalls nicht für gänzlich tabu. Ich erinnere da an Kant (dem man sicher keinen platten und gedankenlosen Law-and-order-Fanatsimsu vorwerfen kann, wie das die Gegner der Todesstrafe den Beförwortern gerne vorhalten): Hat er aber gemordert, so muss er sterben. Es gibt keine andere angemessene Reaktion auf die Tat.


    Ich kann aber auch die Argumente gegen die Todesstrafe verstehen. Gänzlich unverständlich ist mir aber die "Todesstrafe an sich nein, aber im Fall von xy dann doch"-Variante: Wenn man rechtsstaatlich mit Diktatoren umgehen will, dann muss man sie nach den gleichen Regeln behandeln wie andere auch.

  • Ich denke, dass Hussein die gerechte Strafe für seine Verbrechen erhalten hat. Die Nachricht seines Todes hat mir zum Jahresende noch einmal eine kleine Freude bereitet. Ich hoffe, dass ich Ende des nächsten Jahres ähnliche Meldungen anderer Staats- und Regierungschefs des Nahen Ostens zu hören bekommen, insbesondere was die Führung des Iran betrifft.

  • Wenn die amerikanische Außenpolitik allerdings im Stürzen von proamerikanischen Diktatoren ebenso fleißig gewesen wäre, hätten Leute wie Pinochet ihre Massaker erst gar nicht verüben können.


    Mr Charet, ich sehe nicht, inwieweit die Führung des Iran eine solche Strafe verdient hätte. Natürlich spricht Ahmadinedschad viel Schrott, wenn der Tag lang ist, aber Massaker hat er nun wirklich nicht auf dem Gewissen.

  • Er war meines Wissens zumindest an der Geiselnahme in der US Botschaft beteiligt. Im Übrigen droht der Mann mit der Auslöschung Israels und strebt nach Atomwaffen, was seinen Worten Gewicht verleiht. Ich leiste mir den Luxus, ihn beim Worte zu nehmen.

  • Und nicht zuletzt leugnet er den Holocaust.
    Allerdings hat er mit seiner Partei bei den iranischen..."Kommunalwahlen"(ka wie es richtig heißt) Boden verloren.

    There is many a boy here today who looks on war as all glory, but, boys, it is all hell. You can bear this warning voice to generations yet to come. I look upon war with horror.




    Former Commandant of the United States Marine Corps;
    Former Chairman of the Joint Chiefs of Staff;


    Marines never die, they just go to hell to regroup.


    McQueen Petroleum

  • Zitat

    Original von Charet
    Er war meines Wissens zumindest an der Geiselnahme in der US Botschaft beteiligt. Im Übrigen droht der Mann mit der Auslöschung Israels und strebt nach Atomwaffen, was seinen Worten Gewicht verleiht. Ich leiste mir den Luxus, ihn beim Worte zu nehmen.


    Das sind alles Vorwürfe, die man ihm machen kann, aber für eine Todesstrafe reicht das nicht aus. Holocaust-Leugnen ist eine große Dummheit und eine Beleidigung der Holocaust-Opfer, aber in vielen Ländern nicht strafbar, und auch in Deutschland gibt es dafür beileibe nicht die Höchststrafe. Als Staatschef eines Landes nach Atomwaffen zu streben, ist ebenfalls als solches für den Staatschef als Individuum nicht strafbar, allenfalls das Land kann dadurch völkerrechtswidrig handeln. Dass er bei der Teheraner Botschafts-Geiselnahme beteiligt gewesen sein soll, höre ich zum ersten Mal. Und was die Drohungen gegen Israel angeht, so ist auch das inhaltlich dummes Geschwätz, aber auch noch nicht strafbar.



    Wie gesagt, er redet viel dummes Zeug, aber wirklich schlimme Dinge, für die man ihn bestrafen müsste, hat er nicht auf dem Kerbholz, weder juristisch noch moralisch. Und man sollte nicht vergessen, dass er, trotz, aller Idiotien, die er verbreitet, nun einmal rechtmäßiger Präsident des Iran ist.

  • Im Übrigen glaube ich nicht, dass im Iran die Forderungen über die Auslöschung Israels ernstgenommen werden. Es gehört in Teilen der islamischen Welt zur üblichen politischne Rhetorik, derartige schwachsinnige ƒußerungen von sich zu geben. Mit der Umsetzung dieser Pläne rechnet niemand ernsthaft.

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