Fifteen Days - Die Kriegsmaschine des Achilles
Die Vereinigten Staaten marschieren in den Krieg - und keiner fragt sich, welches Ziel eigentlich erreicht werden soll. Oder doch?
Sehen wir uns einen Augenblick um.
Wir haben also den Secretary of Defense, Achilles Andriz, der so verzweifelt an seiner Macht festhält, dass er gar eine Mitgliedschaft in einer der politischen Parteien Astors meidet. Und die Macht ist groß - gerade unter einem als eher wortkarg bekannten Präsidenten, der Aufträge gerne mit den Worten "Machen sie das." erteilt. Sicher kein Weg, um eines Tages in Schulbüchern zitiert zu werden, aber wir sind sicher, das President Evans sein Golf-Handikap während seiner Zeit im (Garten des) Weissen Haus um 15 Punkte senken konnte. Ein kleiner Schritt für Astor, aber ein großer Schritt für den Demokraten mit dem sauberen Scheitel.
Nun stehen zehntausende astorische Soldaten bereit. In den bereits eroberten Grenzstädten, im fernen Medalin, gerüchteweise sogar bereits in der Hauptstadt selbst. Sie stehen bereit um, wir lesen gerne den Aushang des Congress, folgende Ziele zu erreichen:
- Befreiung der Geiseln, die auf dem Gebiet der Loco Alindar von den Milizen des Paolo el Loco gefangen gehalten werden.
- Ergreifung oder Ausschaltung Paolo el Locos unter Vermeidung von Kollateralschäden.
- Wiederherstellung der Regierungsfähigkeit des rechtmäßig gewählten Presidente Tenolixatl in Urbe Igual.
Die Vereinigten Staaten von Astor, jene großmächtige Allmacht auf Erden, bietet also ihre Kriegsmaschinerie auf, um einen einzigen Mann... nicht zu fangen? Zu vermeiden? Seine Soldaten zu bestechen?
Was eigentlich?
Was geschieht denn in Cuello? Weshalb waren die letzten Nachrichten, die wir hörten die, dass Paolo el Loco gegen einen Putsch zurückgeputscht wurde? Warum bemüht sich nicht einmal das Astorian Red Cross um einen Kontakt zu den Geiseln?
Will man den vielleicht gar nicht?
Sammelt man vielleicht einfach nur zum großen Schlag gegen den instabilen Nachbarn im Süden? Werden deshalb die Kasernen in Astor von Tag zu Tag leerer? Weil hier eine große Invasion geplant wird, eine dauerhafte Besetzung?
Die zu erreichen ist nämlich nicht schwer. Im Grunde muss man nur Paolo el Loco NICHT finden. die Geiseln NICHT befreien. Die Regierungsfähigkeit des Herrn mit dem schönen Federschmuck, um den ihn jeder Pfau Astors beneiden würde, NICHT herstellen.
Schon hat Achilles sein eigenes Reich, in dem er schalten und walten kann wie er will - die Unterstützung des kriegslüsternen Congress scheint ihm in beiden Kammern sicher.
Noch ist Zeit für eine Umkehr.
Auch wenn die politischen Differenzen größer nicht sein können, so muss man gemäß der Maxime "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" mit der kommunistischen Partei Cuellos sprechen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Kommunisten in der Hafenstadt Sol Vente einen erbitterten Kampf gegen die Truppen el Locos führen, während seelenruhig eine komplette Brigade Marines vor der Küste in ihren Schiffen darauf wartet, das die Kommunisten aufgerieben werden, um dann selbst die Stadt in Besitz zu nehmen.
Welches Spiel hier auch gespielt wird - die Geiseln zu befreien scheint hier mehr und mehr in den Hintergund zu treten - und keinen stört es.
Aber es sind unsere Kollegen - und deshalb rufe ich alle Kollegen auf: Arbeitet für die sieben Kollegen, die nicht nur durch Waffengewalt befreit werden können. Sondern durch die Kraft unserer Worte. Arbeitet hier für sie, arbeitet in Cuello für sie.
Konzentriert Euch auf das Wesentliche und stimmt nicht ein in den Abgesang des Friedens.