Handlung
Kehrt mit einer Akte unter dem Arm in den Gerichtssaal zurück.
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Kehrt mit einer Akte unter dem Arm in den Gerichtssaal zurück.
Ich schwöre, dass ich die Wahrheit sagen werde, nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit, und dass ich dabei nichts verschweigen oder verändern werde. So wahr mir Gott helfe.
Geben Sie bitte für das Gericht ihren vollen Namen, Geburtsdatum und Beruf zu Protokoll. Danach möge die Anklage bitte mit der Befragung beginnen.
Your Honor,
Mein Name ist Annegret Susan Baxter, ich wurde am 14. November 1981 geboren, bin in Astoria City wohnhaft und dort als Lieutenant der städtischen Polizei beim SWAT beschäftigt.
Your Honor,
Ich möchte die Zeugin bitten, sich zu Beginn dem hohen Gericht und den Anwesenden vorzustellen und uns zu beschreiben, wie sie den Einsatz gegen das Unternehmen von Mr. Dietz erlebt hat.
Nickt zustimmend.
Your Honor,
sehr gerne.
Annegret räuspert sich.
Zu Name und Beruf habe ich ja bereits Angaben gemacht. Bevor ich bei der Polizei angeheuert habe, habe ich vier Jahre lang in der Navy gedient. Nach Abschluss der Polizeiakademie war ich zwei Jahre lang im Streifendienst tätig, bevor ich um eine Versetzung zum SWAT bat, die auch schnell bewilligt wurde. Seitdem bin ich beim SWAT der Polizei, zunächst in Flint, seit 2013 in Astoria City tätig. Momentan führe ich die Einsätze der 3. Einsatzgruppe des Astoria City Police SWAT.
Am 16. November wurden meine Einheit und ich zu einer ehemaligen Kaserne gerufen, die seit Kurzem als "Walther Dietz senj. Kaserne" firmierte, was schon aufgrund der sehr eigenwilligen Schreibweise - senior schreibt man eigentlich eben mit i und kürzt einfach sen. ab - suspekt war, darum aber war es gar niemandem gegangen. Bürgerinnen und Bürger hatten der Polizei mitgeteilt, auf diesem Gelände seien Kriegswaffen zu finden, weshalb wir zur Unterstützung der Streifeneinheiten abgestellt wurden.
Auf Basis von Article VII, Sec. 4 des Astoria State Weapon Control Act war eine Durchsuchung des Grundstücks und die Beschlagnahmung eventueller Kriegswaffen durch das Büro der Gouverneurin angeordnet worden. Eigentlich ein reines Routinevorgehen, der angebliche Anwalt des Angeklagten - der, wie ich inzwischen vom Justizministerium weiß, gegenwärtig gar keine Zulassung als Anwalt hat - sah das aber anders. Nach kurzer Debatte wurden meine Leute angefordert, das Gebäude zu erstürmen.
Nachdem wir die Türen aufgebrochen hatten, konnten wir mehrere Personen vorrübergehend - ähem, ruhigstellen. Was wir vorfanden, entsprach nahezu genau den Meldungen: Mehrere, schlecht versteckte Panzer und Wasserwerfer sowie vollautomatische Schusswaffen. Bei einigen der gepanzerten Fahrzeuge war stümperhaft versucht worden, sie zu zerstören, was aber nicht ausreichend gelang.
Zwar beteuerte der Angeklagte durch seine Vertreter, die Geräte seien "Schrott", das aber ließ sich bei einer kriminaltechnischen Untersuchung nicht halten. Diejenigen Geräte, die beschädigt waren, waren eindeutig erst vor kurzer Zeit einsatzunfähig gemacht worden, bei allen anderen waren wenigstens die Abschussvorrichtungen noch intakt und hätten jederzeit zum Einsatz gebracht werden können. Besonders sauer stieß mir dabei das völlig fehlende Einsehen und die völlig fehlende Rechtskenntnis des Angeklagten und seiner Vertreter auf. So klar, wie die Sachlage war, war der Widerstand wirklich überraschend. Dem beherzten Eingreifen meiner Leute ist es wohl zu verdanken, dass nicht noch eine dieser Waffen zum Einsatz kam. Kaum vorstellbar, was hätte passieren können, hätte sich jemand auf dem Gelände befunden der so weit gedacht hätte einen der Panzer gegen uns zu verwenden.
Miss Baxter, vielen Dank.
Der Angeklagte äußerte hier wiederholt, er habe die Waffen erworben, um damit gegen Zivilisten vorzugehen, weil die Staatsgewalt dazu nicht in der Lage sei. Können Sie zu dieser Aussage Stellung nehmen?
Your Honor,
die Äußerungen des Angeklagten sind gleich aus mehreren Gründen unverständlich. Zum Einen wäre mir in den vergangenen Jahren kaum ein Fall bekannt gewesen, in dem es nötig gewesen wäre, etwa wegen eines Streiks zu Waffen zu greifen. Ferner bedarf es dann ganz sicher keines schweren Kriegsgerätes, und ich bin der festen Überzeugung dass die staatlichen Sicherheitskräfte mit solchen Situationen mehr als ausreichend klarkommen können. Es ist einfach eine Missachtung der staatlichen Souveränität, sich als Privatperson mit schwerem Kriegsgerät auszurüsten um damit gezielt gegen seine MitbürgerInnen vorzugehen.
Dr. McKellan,
hat die Anklage noch weitere Fragen an die Zeugin?
Your Honor,
gegenwärtig haben wir an diese erste Zeugin keine weiteren Fragen.
Haben die Vertreter des Beklagten Fragen an die Zeugin?
Euer Ehren,
wir haben so einige Fragen an die Zeugin.
Annegret wartet gespannt auf die Fragen der Verteidigung.
Sie dürfen gerne beginnen, Councillor!
Lieutenant Baxter,
laut Ihrer Äußerung konnten Sie, ich zitiere;“ Nachdem wir
die Türen aufgebrochen hatten, konnten wir mehrere Personen vorübergehend Ruhigstellen“
Wes halb wurden die Angestellten ruhig gestellt?
Lieutenant ich muss Sie hoffentlich an die Konsequenzen
eines Meineides erinnert?
Sie sagten aus, ich zitiere
wiederum“ schlecht versteckte Panzer, bei einigen der gepanzerten
Fahrzeuge war stümperhaft versucht worden, sie zu zerstören, was aber nicht
ausreichend gelang.
Sie sagten Sie kämen von der Navy, woher wollen Sie dann Panzer
kennen? Was heißt schlecht versteckt?
Welche technische Ausbildung besitzen Sie um zu behaupten
etwas wäre stümperhaft?
Ist es nicht vielmehr so das dort zwei schrottreife
ausgedienten SPW, teils demontiert unter Planen abgedeckt war?
Nun ich weiß nicht auf welchem technischen und geistigen
Grad Ihre Kriminaltechnik ist, sollte er sich auf dem Ihrigem befinden fände
ich es sehr besorgnisseregend!
Sie führten auch etwas von einem Wasserwerferwerfer aus.
Wenn während des Unterricht an der Academy nicht nur gepennt
haben, oder kreide holen waren, wüssten Sie das Wasserwerfer keine Kriegsgeräte
sind, ansonsten dürften Feuerwehren auch nicht damit hantieren.
Ich hatte Sie vorhin vor einen Meineid gewarnt Lieutenant
Baxter, diese Aussage, ich darf zitieren“ So klar, wie die Sachlage war, war
der Widerstand wirklich überraschend. Dem beherzten Eingreifen meiner Leute ist
es wohl zu verdanken, dass nicht noch eine dieser Waffen zum Einsatz kam. Kaum
vorstellbar, was hätte passieren können, hätte sich jemand auf dem Gelände
befunden der so weit gedacht hätte einen der Panzer gegen uns zu verwenden.“ ist
ein solcher und wird Ihnen junge Dame das Genick brechen!
Niemals und zu keiner Zeit hat auch nur ein Mitarbeiter Widerstand geleistet,
Euer Ehren,
die Zeugen der Verteidigung werden dies bestätigen.
Das Sie als Staatsdiener es nicht verstehen können wenn mein
Mandant, in seiner Eigenschaft als Unternehmer, andere Unternehmer schützen
will, könnte ich sogar nachvollziehen.
Gesetzt den Fall eine Firma wird durch Arbeitsunwillige
Aufsässige blockiert, andere Arbeitswillige werden am betreten gehindert und
angegriffen, natürlich kann da nur jemand wie mein Mandant mit aller Härte
dazwischen fahren und den Mob auseinander treiben, so das die arbeitswilligen
freien Zugang haben. Noch viel drastischer wird es wenn dieser Mob das Gelände
besetzt hält und droht Immobilie, Technik und Material zu zerstören , auch da
kann mein Mandant besser und härter reagieren, wie der Staat.
Deshalb waren Schlagstock, Wasserwerfer und halbautomatische
Schusswaffen von Nöten.
Nur eines besorgt und auch dies werden die Zeugen aussagen
wurden sie nicht von Mr. Dietz.
So Lieutenant Baxter, ich hoffe Sie sind zur Einsicht gekommen
und sagen jetzt endlich die Wahrheit.
Noch etwas wo ist eigentlich ihr Kollege welcher den Einsatz
am Haus von Mr. Dietz, leitete?
Gegen ihn und den Bundesstaat Astoria , als gesetzlichen
Vertreter wird wegen schweren Hausfriedensbruchs, mutwilliger Zerstörung von
Privateigentum und schwerer körperlicher Bedrohung Strafanzeige gestellt, das
selbige gilt auch für Sie Miss Baxter.
Sue springt während der langen Ansprache des Verteidigers wütend auf.
Your Honor,
objection, objection, objection!
Ich denke nicht, dass die Zeugin sich hier grobe Beleidigungen gegen ihre Person gefallen lassen muss! Ich werde übrigens persönlich dafür sorgen, dass dem Kollegen Elis in naher Zukunft Kopien sämtlicher Gesetze von Astoria State zugestellt werden! Das ist ja wirklich unfassbar!
Your Honor,
gerne gehe ich auf die Fragen ein:
Das Ruhigstellen der Anwesenden war deshalb nötig, weil bereits mit der Verdunkelung begonnen worden war und wir weitere Schäden an den Beweismitteln zu fürchten hatten.
Nur, weil ich selbst in der Navy gedient habe, heißt das nicht, dass die Polizei von Astoria State keine Spezialisten für Kriegswaffen beschäftigen würde, die durchaus in der Lage sind, solche Waffen zu identifizieren.
Ich besitze keine technische Ausbildung, brauche diese aber auch nicht, um festzustellen, dass die unvollständige Vernichtung von Beweismitteln ganz offensichtlich stümperhaft ist.
Sie dürfen sich sicher sein, dass die kriminaltechnischen Labors in Astoria State auf dem höchsten Niveau arbeiten.
Im Übrigen, Mr. Ellis, habe ich mich vorbereitet und war so frei, eine Kopie des Waffenkontrollgesetzes von Astoria State mitzunehmen. Ich zitiere hieraus, aus Article two:
ZitatAlles anzeigen(2) Kriegswaffen sind:
(a) Waffen, bei denen ein atomarer, biologischer oder chemischer Kampfstoff freigesetzt wird.
(b) Gefährte und Fluggeräte, die Waffen transportieren und über Abschussvorrichtungen verwenden können.
(c) Raketenwaffen
(d) Waffen, deren Verwendung in einer Detonation resultiert, auch Minen
(e) Flammenwerfer
(f) Vollautomatische Schusswaffen
(g) Granatwerfer
(h) Granaten
(i) Panzerbrechende Munition
(j) Expansivgeschosse sowie Waffen, die diese abfeuern können
Sie sehen: Gefährte und Fluggeräte, die Waffen transportieren und über Abschussvorrichtungen verwenden können, sind ganz zweifellos Kriegswaffen.
Eine Waffe ist nun, im juristischen Sinne, ein Gegenstand, der dazu verwendet wird oder werden kann und bei dem eine solche Verwendung wenigstens wahrscheinlich ist, um Menschen zu verletzen oder ihnen anderen körperlichen Schaden zuzufügen, etwa sie zu töten. Es steht für die Polizei von Astoria State außer Frage, dass das von Wasserwerfern abgegebene Wasser dabei durch den ausgeübten Druck in der Lage ist, Menschen zu verletzen, und dass das Unternehmen Ihres Mandanten, Mr. Elis, die Wasserwerfer auch für eben diese Verwendung angeschafft hatte!
Im Übrigen ist das Verwehren des Zutritts durchaus eine Form des Widerstands gegen das Handeln der Staatsgewalt.
Eine Feuerwehr, die einen Wasserwerfer der Art, wie er hier gefunden wurde, verwendet, ist mir übrigens nicht bekannt und ich kann Ihnen versichern, dass der Staat Astoria State eine solche Anschaffung auch nicht genehmigen würde. Und ich kann Ihnen auch versichern, dass die Polizeibehörden von Astoria State ihren Aufgaben durchaus gut nachkommen und dabei nicht auf die Hilfe der Privatarmee von Mr. Dietz angewiesen sind, Mr. Elis.
Ihrer Strafanzeige stehen meine Kollegen und ich übrigens äußerst gelassen gegenüber, die Ermittlungsbehörden werden nämlich in der Lage sein, Gesetze zu lesen.
Sue nickt bei den juristisch durchaus interessanten Ausführungen der Zeugin lächelnd. Da ist doch wirklich eine gute Juristin verloren gegangen.
Elis schaut die Zeugin an und lächelt süffisant.
"Nun junge Dame Ihr grinsen wird Ihnen auch nicht weiterhelfen.
Euer Ehren,
ich habe vor erst keine witeren Fagen an Miss Baxter, behalte mir aber vor sie jederzeit wieder aufrufen zu lassen."
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