Beiträge von Armin Schwertfeger

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    sieht wie sich die Honoratioren-Tribünen schnell leeren und meint zu Sandoval

    Ach ja, die sind ja alle zum Inauguration-Ball geladen und da gilt offenbar immer noch das Motto "Zeitiges Kommen sichert gute Plätze". Aznar, Alexios, kommen Sie wir fahren zurück nach Hudsonboro und trinken bei mir noch einen auf den neuen Präsidenten.

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    Former Chief Justice und Unionspräsident a.D. Schwertfeger nutzt seinen Urlaub in Astor zum Besuch der Amtseinführung und ist mit seinen Gästen von Hudsonboro herüber gekommen.
    Gemeinsam mit Sandoval und Stagadopoulus mischt er sich unerkannt unter die große Menge der Zuschauer.

    Ist ja wieder richtig was los hier. Einem derartigen Höhepunkt des gesellschaftlichen Lebens in Astor wahrlich angemessen.

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    hat sich, wie von Sandoval angeregt, das Hearing-Protokoll von Justice Deverian und auch gleich von Mr. Brothersteen angesehen und schüttelt mit dem Kopf


    Aznar, ich muss Ihnen leider Recht geben. Was Chief Justice Arroyo in letzter Zeit so verzapft hat, ist ... vorsichtig formuliert ... für das Oberste Gericht Astors doch recht seltsam. Und auch Präsident Libertas schien als Richter nicht unbedingt der Geeignetste gewesen zu sein. Ja und wenn ich die Anhörungen der beiden neu zu berufenden Richter verfolge, sehe ich da auch eine für mein astorisches Rechtsverständnis eher problematische Entwicklung. Aber vielleicht tendiert der aktuelle Zeitgeist und das aktuelle Rechtsverständnis in weiten Kreisen der Bevölkerung, vertreten auch durch den Senat, halt weg von der traditionellen Rechtsauffassung, wie wir sie vertreten haben, Aznar. Wir gehören rechtstheoretisch gesehen vielleicht schon zum alten Eisen und können den modernen oder modern erscheinenden Entwicklungen nicht mehr folgen. Wenn Astor halt Richter und Rechtsprechung a la Arroyo, Libertas und Deverian haben will, muss es sie halt so bekommen. Für mich ist das jedoch nichts.

    Na aber nun beruhigen Sie sich doch einfach mal ein wenig, Aznar. Ich bin immer noch der Überzeugung, dass die meisten politisch und juristisch verantwortlichen Leute in Astor ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen machen und nur das Beste für das Land wollen. Das auch bei politischen Auseinandersetzungen mal harte Worte fallen, wenig populäre Entscheidungen gefällt und auch mal Fehler gemacht werden, liegt in der Natur des Politbetriebs in einer Demokratie und daran, dass es immer noch Menschen sind, die diese Entscheidungen fällen.

    Sie haben ja Recht, Alexios. Nur engagiert sich Aznar halt immer noch recht heftig, wenn er Misstände in diesem Land sieht. Sie haben es richtig gemacht, als Sie mit Ihrer lieben Frau aus der Hauptstadt weg und hier nach Hudsonboro gezogen sind. Astoria City schein mir als Ganzes fast schon die von Ihnen genannte Klappse zu sein. Jedenfalls gewinnt man bei nicht allzu wenigen Leuten dort diesen Eindruck.

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    da der Sandoval wieder wie wild auf seinem Smartphone tippt schaut Schwertfeger mal auf den nebenher im Fernsehen laufenden Newskanal


    Ach Du meine Güte, was ist denn nun wieder los in der Hauptstadt? Begnadigungen?


    Aznar, lese ich das richtig? Der Interims-Präsident hat als einen der ersten Akte Begnadigungen ausgesprochen? Na das ist auch mal was neues.

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    geht zur Tür, sieht Stagadopoulus und bittet ihn hocherfreut hinein


    Oh, Alexios, sehr schön, dass Sie kommen konnten. Und wie ich sehe, haben Sie einige der herrlichen Häppchen von Ihrer Frau mit.


    Also rein in die gute Stube. Da habe ich eine Überraschung für Sie.

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    geht vor ins Wohnmzimmer


    Hallo Aznar, das ist Alexios Stagadopoulus, mein ehemaliger Sprecher und heute gemeinsam mit seiner Frau die gute Seele dieses Hauses.
    Und wenn ich mal hier bin, verwöhnt mich seine Frau mit lauter köstlichen Leckereien aus der novarischen Küche.


    Alexios das ist Aznar Sandoval, ein sehr guter Bekannter, den Sie sicher noch aus seiner aktiven Zeit in der Justiz und der Politik kennen.
    Aber stellen Sie die Snackkisten doch einfach hier auf den Tisch und setzen Sie sich zu uns und nehmen Sie sich einen Drink.

    Soweit, so gut ... oder eher schlecht. Das politische System scheint sich ja in den letzten Monaten wirklich geändert zu haben, und offenbar nicht zu seinem Vorteil und auch recht weit weg vom Geist der Amada-Verfassung. Aber eine Instanz sollte doch noch für den Bestand der Verfassung stehen und Kontinuität gewährleisten, wenn dies die Regierung und vor allem die Legislative nicht mehr tun. Ich spreche von der Justiz. Die war ja zu meiner aktiven Zeit und auch noch darüber hinaus immer der Garant für die Verfassung und deren Geist. Wie sieht es denn damit aus, Aznar.

    Oh ja, das Problem kenne ich. Um in der Demokratischen Union solche Zustände und solche problematischen Entscheidungen des Parlaments zu verhindern, habe ich in meiner Amtszeit als Unionspräsident die Ausfertigung von verfassungsändernden Gesetzen, die von einem unterbesetzten Unionsparlament verabschiedet wurden verweigert. Dort schreibt die Unionsverfassung eine Mindestanzahl von 7 Mandatsträgern und eine Zustimmung zu Verfassungsänderungen von 2/3 der Mitglieder des Parlaments vor. Da ersteres nicht erfüllt wurde, konnte letzteres nicht erreicht werden. Meine Weigerung zur Gesetzesausfertigung begründete ich auch mit den möglichen Zuständen, wie sie in Astor offensichtlich Realität geworden sind, nämlich dass eine verschwindend geringe Zahl von Parlamentariern, bis hin zu einem einzelnen, in der Lage ist, die Verfassung zu ändern. Und das kann in einer representativen Demokratie nicht der Fall sein. In der Union wurde ich daraufhin vor dem Obersten Unionsgericht angeklagt, das Verfahren ist aber auch viele, viele Monate nach der regulären Beendigung meiner Amtszeit als Unionspräsident immer noch anhängig und nicht entschieden. In der Demokratischen Union mahlen die Mühlen der Justiz um ein vielfaches langsamer als hier in Astor.

    Also ich hatte schon damals kurz nach dem Gewaltenteilungs-Urteil die Befürchtung, dass die Entwicklung diese Richtung nehmen könnte. Die inhaltliche Idee des 5. Zusatzartikels war ja schon im Zuge der Urteilsdiskussion aufgekommen, als der Kongress seine nach der Verfassung gezogenen Kompetenzgrenzen nochmal vom Supreme Court aufgezeigt bekam und einen verfassungsrechtlich möglichen Weg suchte, diese Grenzen zu sprengen. Man könnte sogar zu dem Schluss gelangen, dass der 5. Zusatzartikel meine Schuld sei, da nach dem Urteil nur eine Verfassungsänderung dem Kongress erweiterte Einflussnahme auf die Exekutive ermöglichen könnte.

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    Im Fernseher laufen die aktuellen Nachrichten und Schwertfeger sieht wie Sandoval heftig auf dem Smartphone tippt


    Also, das Amtsenthebungsverfahren ist ja nun doch schon ein wenig vorfristig zuende gegangen, nachdem Mr. Denton sein Votum noch abgegeben hat. Und die Vereidigung von Vice President Libertas als Präsident ist auch schon angelaufen. Das ging aber flott. Na und Sie, Aznar, haben auch schon wieder einige Stellungnahmen abgegeben. Hier in Astor geht es ja ganz schön rund bei den politischen Diskussionen. Da habe ich den Eindruck, geht es in der Union doch etwas gemäßigter zu

    Nun Mister Denton hat ja noch etwas Zeit, sich zu entscheiden. Und die sollte man ihm auch einräumen. Nach meinem Dafürhalten hat in Astor, jedenfalles meist, doch die Vernunft gesiegt.


    Aber Sie sprachen davon, dass das Impeachment nicht das einzige wäre, was in Ihren Augen schief läuft oder schief gelaufen ist. Ich habe die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in Astor ja nur aus der Ferne und über die zugänglichen Medien verfolgen können. Was treibt Sie denn zu
    dieser weiteren nicht allzu schmeichelhaften Einschätzung?