Beiträge von Robert E. Crue

    Schon möglich, dass sich die Theorie irgendwann als falsch herausstellt. Wahrscheinlich wird darüber erst in Jahrzehnten Klarheit herrschen.


    Die in diesem Handbuch zitierten 30 Milliarden an Forschungsaufwand halte ich jedoch keineswegs für rausgeworfenes Geld. Wenn sich am Ende erweisen sollte, dass die Treibhaus-Theorie falsch war, werden die in ihrem Rahmen erzielten Ergebnisse dadurch keinesfalls nutzlos. Man kann Daten immer wieder unter neuen Gesichtspunkten deuten und gelangt dadurch auf jeden Fall zu einem besseren Verständnis des Klimas.


    Im Übrigen ist eine Reduktion des CO2-Ausstoßes - unabhängig vom Treibhauseffekt - auf jeden Fall sinnvoll, soweit sie mit einer Verminderung des Energieverbrauchs verbunden ist. Der Energiebedarf der Menschheit wird gerade in der nächsten Zeit noch einmal gewaltig anwachsen. Da kann es nie schaden, mit fossilen Brennstoffen ein wenig zu haushalten. Zumal Erdöl als wichtiger Grundstoff der chemischen Industrie zum Verbrennen eigentlich viel zu schade ist.

    Zitat

    Original von John E. Prescott
    Egal, ob man Kirk ist oder nicht: Man wird nicht vom Kadetten zum Kapitän befördert. Das ist heute unmöglich, war es schon im 18. Jahrhundert und wird es garantiert erst in 200 Jahren sein.


    Das Organisationsprinzip von Starfleet war schon von Anfang an Schrott. Eine militärische, auf Befehl und Gehorsam basierende Kommandostruktur ist völlig inkonsistent mit den vielzitierten "Idealen", die letztlich die Grundidee der Serien und Filme ausmachen. Ob die Laufbahnen innerhalb dieser Militärdiktatur realistisch dargestellt werden, ist dann eigentlich auch schon egal.

    In beiden Fällen war es richtig, keine Ausnahmen zuzulassen. Aber eben weil bereits beide Seiten darunter gelitten haben, denke ich mir - das hätte doch nicht sein müssen. Nachdem keine zwingende Erfordernis für die Regelung vorliegt, könnte man sie einfach abschaffen, dann wäre in dieser Angelegenheit für alle Zeiten Ruhe.

    Das aktuelle Versäumnis der Demokraten fügt sich natürlich ganz gut ins Gesamtbild: Sie sind inaktiv, bringen überhaupt wenig zustande - also selbst schuld.


    Ich gebe aber eines zu bedenken: Was wäre hier los, wenn es andersherum gekommen wäre? Wenn also die Demokraten ihre Liste korrekt angemeldet und dafür die Republikaner ihre Kandidatur aus irgendeinem Grund verschusselt hätten? Dann wäre der Ärger vieler Reps über die "sinnlose" Bestimmung und ihre verheerenden Folgen sicher groß. Und wahrscheinlich zu recht, denn wirklich einleuchtende Gründe für die PM-Regel hat man eigentlich noch nicht gehört. Am überzeugendsten war noch der Hinweis, dass es IRL auch so ist, was allerdings für vieles gilt. Begründungen wie "So ist es eben" leuchten mir nicht wirklich ein. Jedenfalls könnte der Kongress jederzeit dafür sorgen, dass die Regelung für die Zukunft gestrichen wird, ohne dass dadurch ein Schaden entsteht.


    Und die Republikaner möchte ich noch einmal an den gegenteiligen Fall erinnern, was also geschehen würde, wenn das HoR über die nächsten Monate rein demokratisch besetzt wäre.

    Um eines gleich vorweg klarzustellen: Das Electoral Office hat absolut korrekt und gesetzeskonform gehandelt, indem es die Liste der Demokraten nicht zur Wahl zugelassen hat. Ob das zugrundeliegende Gesetz allerdings sinnvoll ist, ist wieder eine ganz andere Frage, die ich ganz gerne einmal überparteilich - und daher simoff - diskutieren möchte.


    Hauptsächlich würde mich interessieren, welche Intention eigentlich mit der Bestimmung verbunden wurde, nach der Kandidaturen immer doppelt (sowohl öffentlich als auch direkt an das Electoral Office) einzureichen sind. Spontan fällt mir überhaupt kein Grund ein, weshalb das in irgendeiner Weise nützlich oder vorteilhaft sein sollte. Auch wenn die Schadenfreude momentan natürlich groß ist, überwiegt bei mir doch die Sorge, dass sich ähnliche Vorfälle wiederholen könnten - zumal ich selbst die Meldung ans Wahlamt offen gestanden auch vergessen hätte. In diesem Fall müssten wir uns fragen, ob die potenziellen Nachteile der Regelung (Scheinwahlen und Einparteienparlamente) die Vorteile nicht überwiegen.

    Zitat

    Original von Caleb McBryde
    Wenn ich Beispiele von Ungerechtigkeit von vor mehreren Dekaden anbringe, kann ich die doch nicht mehr in die heutige Zeit mit anderen politischen, gesellschaftlichen und vor allem bildungspolitischen Strukturen kopieren.


    Ich bin der festen Ueberzeugung, dass jeder, der was aus sich machen will, dies auch kann. Den Gegenbeweis (sowohl praktisch als auch empirisch) konnte mir noch keiner bringen. Statt dessen wird mir um die Ohren geworfen, dass es beim Grossvater vor 50 Jahren* halt nicht geklappt hat. Das ist Bullshit, um bei Crues Worten zu bleiben.



    Und in welchem Punkt genau fehlt dir bei diesem Beispiel die Empirie? Auch die Geschichte ist eine empirische Wissenschaft.


    In einer Hinsicht hast du natürlich vollkommen Recht: Man kann historische Beispiele nicht unreflektiert auf die Gegenwart übertragen. Und möglicherweise trifft es, wie du sagst, auch zu, "dass jeder, der was aus sich machen will, dies" - und man sollte einfügen "heute" - "auch kann". Aber der entscheidende Punkt ist ja gerade, dass euch die heutigen Zustände eben nicht passen. Was euch vorschwebt, ist ein Staat, der die Steuer- und Abgabenlast deutlich senkt und sich im Gegenzug aus vielen Bereichen zurückzieht. Genau das ist aber keinesfalls eine utopische Zukunftsvision, sondern der historische Normalfall, der bis weit ins 20. Jahrhundert hinein auch in Deutschland Wirklichkeit war. Am historischen Beispiel lässt sich also demonstrieren, welche Folgen die "Schwäche" des Staates etwa in der Bildungspolitik haben kann:


    Zum einen, dass weiterführende Schulen, von Universitäten erst nicht zu reden, nicht nur Gebühren erhoben, sondern (im ländlichen Raum) überhaupt nicht zur Verfügung standen. Wer sie besuchen wollte, musste also - unter Investition von nicht vorhandenem Geld - pendeln oder umziehen. Auch Nebenjobs, die heute vielen Schülern und Studenten helfen, waren dank Dumpinglöhnen keine Alternative. Wenn man bedenkt, dass das monatliche Schulgeld für Gymnasien vor 1945 etwa 15 bis 20 Reichsmark betrug, ein Vollzeit-Arbeiter (und das waren bis zu 60 Stunden pro Woche) aber nur rund 100 Mark erhielt, kann man leicht ausrechnen, wie "gut" sich Schul- und Büchergelder sowie die Lebenshaltung in der fremden Stadt von dem noch weitaus niedrigeren Einkommen eines unqualifizierten, jungen Teilzeit-Arbeiters bestreiten ließen.


    Gewiss konnte man es mit entsprechendem Ehrgeiz trotzdem schaffen - einzelne haben es schließlich immer geschafft. Dass dies allerdings, den entsprechenden Willen vorausgesetzt, jedem gelingen kann, ist schlichtweg nicht wahr. Wer das glaubt, muss auch glauben, dass die 500.000 Kinder, die sich nach der Abschaffung des Schulgeldes in Burundi zusätzlich zum Unterricht angemeldet haben, auch vorher die Möglichkeit zum Schulbesuch gehabt hätten, wenn sie sich nur mehr angestrengt hätten. Dabei haben fast alle von ihnen sogar schon in der Landwirtschaft gearbeitet, und trotzdem reichte ihr Einkommen für die Gebühren nicht aus. Um dem abzuhelfen, hat der Staat im letzten Jahrhundert auch bei uns die Steuerquote erhöht und Gelder in das Bildungssystem umgeleitet. Viele hier mögen das für einen Sündenfall halten und sich nach der "guten alten Zeit" oder Zuständen wie in Burundi sehnen. Ich dagegen bin dem Staat dankbar für die Ausbildung, die er mir ermöglicht hat.

    Zitat

    Original von DeclanFitch
    Jedem steht es frei eine Karriere als Topmanager anzustreben - aber nicht jeder tut es!


    Bullshit. Das übliche Gelaber der Reichen, die zwar oft wirklich viel leisten, dazu aber auch immer alle Möglichkeiten hatten.


    Meine Großeltern haben die Volksschule beide mit einem Notendurchschnitt von 1,0 verlassen; die Zeugnisse liegen mir vor. Zumindest von meinem Großvater weiß ich, dass er gerne auf's Gymnasium gegangen wäre. Daran war aber nicht zu denken - durch Schul- und Büchergelder hatten die Reichen einen ausreichend hohen Zaun gezogen, um ihren eigenen Nachwuchs vor solcher Konkurrenz zu schützen. In der Folge musste sich mein Großvater trotz höherer Begabung als einfacher Hilfsarbeiter verdingen.


    Da er damit fast nichts verdiente, hätte sich das Spiel bei meinem Vater beinahe wiederholt. Nur durch die Hilfe des Staates - kostenlosen Schulbesuch und entsprechende Ausbildungsförderungen - gelang ihm ein bescheidener Aufstieg. Aber zum Glück bin ich niemand, der seine Herkunft vergessen und seine eigenen Leute verraten würde. Ganz im Gegenteil nehme ich jetzt Rache für meine Vorfahren, indem ich so lange für linke Parteien und höhere Steuern stimme, bis die Reichen quietschen. Wie man hier sieht, habe ich sie schon fast so weit. :P

    Zitat

    Original von Caleb McBryde
    Rein informativ: Wer von denen die ganz, ganz links stehen, hat denn schon mal mehrere Jahre sozialversicherungspflichtig gearbeitet und dementsprechend gut sein halbes Gehalt (Mehrwertsteuer und sonstige Abgaben nicht mal mit eingerechnet) an Vater Staat abgeben duerfen?


    Weil irgendwie erinnert mich das hier ziemlich stark an Churchill: Wer mit zwanzig kein Sozialist ist, hat kein Herz – wer es mit vierzig immer noch ist, hat keinen Verstand.



    Irrtum - gerade linkes Denken ist in seiner starken Ausrichtung am materiellen Eigennutzen oft sehr rational. Wer zum Beispiel selbst für den Staat arbeitet, wer kein hohes Arbeitseinkommen erzielt oder keine Aussicht hat, jemals eines zu erzielen, muss an einer möglichst hohen Staatsquote und umfangreicher Umverteilung interessiert sein. Insgesamt wird er auf jeden Fall mehr Transfereinkommen erhalten, als er selbst an den Staat abgeben muss.


    Das Aufkommen der postmaterialistischen Linken (Grüne, 68er) hat diese Zusammenhänge etwas verdeckt. Trotzdem gibt es nach wie vor eine enge Verbindung zwischen sozioökonomischem Status und Wahlverhalten. Wer ohnehin keine oder kaum Steuern zahlt, fährt finanziell am besten mit der Linkspartei, wer hohe Steuern abführen muss, sollte eher FDP wählen.

    Mist, links-gutmenschlich wie Gandhi und Mandela. Früher war ich immer der einzige Links-Autoritäre, mit Werten in der Nähe von Stalin. ;) Muss an den Sex-Fragen liegen, dass ich plötzlich so libertär wirke.

    Zitat

    Original von Alexander Xanathos
    Kennt jemand noch die Zeitenschmiede und die Geschichte mit dem Zeitreiseschlüssel, der nur einmal funktionieren soll?


    Ja.


    Ich fand sie allerdings immer etwas zu unrealistisch. Zeitreisen, brennende UFOs - ok. Aber dass jemand durch ein Geschichtsstudium derart erfolgreich wird, ist dann doch etwas zu weit hergeholt. ;)

    Die Sache ist doch ganz einfach: Wer denkt, dass Leute wie Prescott, Vergnon, Darling und ich mit ihren "überflüssigen" "Wahlvieh"-IDs eine untragbare Belastung für die Sim darstellen, der soll eben versuchen, uns rauszuwerfen. Im Ernst - erlasst entsprechende Regelungen oder lasst es bleiben; durch euer Gejammer und eure Meckerei hier werden wir uns jedenfalls nicht vertreiben lassen.

    Schon eine Frechheit, mich mit "Wahlvieh" in Verbindung zu bringen. Auch wenn es altväterlich klingen mag, aber ich habe dieses Land - gerade in der Phase seiner Amerikanisierung - bereits mitgeprägt, als viele andere hier noch nicht mal davon gehört hatten. Deshalb lasse ich es mir nicht nehmen, weiterhin Bürger zu bleiben, obwohl ich nicht mehr so viel Zeit dafür habe wie in den langen Jahren davor. Ich lese ständig mit und äußere mich regelmäßig parteiintern und zu simoff-Themen; zum Bleiben oder zum Wählen hat mich nie jemand überreden müssen. An der Politik beteilige ich mich zwar nicht mehr aktiv, aber das liegt ganz einfach daran, dass meine alte ID "verbrannt" ist und ich wegen wichtiger RL-Verpflichtungen nie die Zeit hatte, eine neue aufzubauen. Deshalb als unerwünschtes Wahlvieh abgekanzelt zu werden, ist ein starkes Stück.


    PS: Natürlich empören mich die altbekannten Vorwürfe nicht wirklich, aber eine so günstige Gelegenheit, einmal wieder seine früheren Verdienste zu betonen, kann man einfach nicht verstreichen lassen. ;)