Beiträge von Taylor Kay Roberts

    Nun, betreiben wir doch mal einfache Verfassungs- und Gesetzesauslegung und schauen was dabei herauskommt. Die Verfassung besagt:


    Ich habe die wichtigen Passagen der Verfassung mal markiert. Und nun werfen


    Zitat


    State of the Union Report Act
    Section 3: Sanctions

    Lässt der Präsident die in Sec. 2 (2) genannten Monate verstreichen, ohne zuvor einen Bericht zur Lage der Nation erstattet zu haben, unterbricht der Kongress alle Anhörungen, Aussprachen und Abstimmungen zum Haushalt der Vereinigten Staaten und der Bestätigung von Bundesbeamten und Richtern, bis die Berichtspflicht erfüllt ist.


    Es sind also zwei Dinge zu erkennen:
    1) Die Verfassung unterscheidet offensichtlich zwischen einer Wahl und einer Ernennung mit Bestätigung. Während der Vizepräsident gewählt wird (wobei dem Präsident ein exklusives Vorschlagsrecht zukommt), wird der Rest der Beamtenschaft vom Präsidenten ernannt und muss eben vom Senat bestätigt werden. Und genauso wenig wie der Senat den Präsidenten demzufolge ermächtigen kann, einen Vizepräsidenten ohne seine Zustimmung zu ernennen, kann und muss der Präsident einen gewählten Vizepräsidenten nicht mehr ernennen - denn er ist ja auch kein Bundesbeamter, sondern einer von zwei in diesem Land für die Exekutive gewählten Amtsträgern, womit er Kraft seiner Wahl und dem Ableisten des Eides im Amt ist.
    2) Der State of the Union Report Act - sämtliche Zweifel an Verfassungsmäßigkeit und Sinnhaftigkeit des Gesetzes als ganzen und Section 3 als der mit Abstand unsinnigsten Norm des gesamten Bundesrechts mal außer Acht gelassen - spricht ausschließlich von der Bestätigung von Bundesbeamten und Richtern.
    Ich denke, was das im Ergebnis bedeutet, dürfte auf der Hand liegen.


    Zum anderen möchte ich in meinem Unmut eine kurze Frage stellen, die mit die geschätzten Senatoren vielleicht verraten können: Was für einen Anspruch hat der gegenwärtige Senat eigentlich an sich?
    Für den Teil einer eigenständigen Staatsgewalt, unabhängig von Exekutive und Judikative, kann er sich ja wohl nicht halten, er wirkt eher wie der schmollende Sandkastenspielpartner und Befehlsempfänger des Präsidenten, wenn er sich wie ein Kindergartenkind hinstellt, mit dem Fuß aufstampft und offensichtlich meint, wenn der Präsident seine Pflichten vernachlässigt, wäre das eine ausreichende Argumentation, seine eigenen Pflichten zu vernachlässigen - völlig egal, ob das aufgrund einer in jedem Falle völlig unsinnigen und möglicherweise auch noch verfassungswidrigen Regelung eines Gesetzes passiert, oder anderweitig. Meine Damen und Herren Senatoren, sie bestätigen doch Bundesbeamte nicht, weil Sie dem Präsidenten damit einen Gefallen tun - sondern weil es ihre verfassungsmäßige Pflicht und Aufgabe ist.
    Wenn der Präsident seine Pflichten vernachlässigt, dann ist die einzige rechtliche Sanktion, die Ihnen die Gewaltenteilung zubilligt, ihn seines Amtes zu entheben - alles andere ist nicht Aufgabe der Legislative, sondern der Exekutive, denn ansonsten hat Ihre Arbeit mit der des Präsidenten nun wirklich nichts zu tun, genauso wie umgekehrt. Ich würde mir von meinen Vertretern im Kongress erwarten, dass man nun erst recht seinen Pflicht tut und seinen Aufgaben nachkommt, und zwar noch besser als normalerweise. Wenn eine der drei Gewalten schwächelt, dann sollte der Rest wenigstens seine Pflicht tun. Also legen Sie sich etwas Selbstbewusstsein zu, gehen Sie mit gutem Beispiel voran und tun Sie einfach ihre verfassungsmäßige Pflicht, so unabhängig von den andere Gewalten wie das unsere Verfassung vorsieht.

    Ich hab das geschaut, aber nur mit minderem Interesse, auch wenn ich den Dean of the House, Mr. Dingell of Michigan, derzeit in seinem 30. Term, immer wieder unterhaltsam finde. Außerdem brauchte ein Speaker doch nur die Mehrheit der votes cast, dachte ich?


    Ach ja: Gerade wurde Obama offiziell gewählt, womit er offiziell nicht mehr President-designate, sondern President-elect ist - was natülich keine Rolle spielt, weil er ja auch President ist. Und damit noch einen schönen Freitag Abend. ;)

    Ja, die jungen Demokraten haben keinen Bock mehr auf die Blockaden der Republikaner. Allerdings soll es nur in bestimmten Dingen eingeschränkt werden, und wahrscheinlich läuft es auf den üblichen Senats-Kompromiss hinaus (die Minderheit darf nicht mehr alles Filibustern, was so im Senat rumläuft, bekommt dafür aber eine Mindestanzahl an Amendment-Slots zugebilligt), weil eigentlich niemand die Nuclear Option anwenden will.


    Ich hab da mal mit McGarry komplett neue Rules für den Kongress gemacht, die es allerdings nie in eben diesen geschaffen hatten. Da war sowas in die Richtung drin. ;) Im Endeffekt muss man einfach nur die Frist für die Aussprachen streichen und dann ein System zur Beendigung der Aussprache einführen - wenn also eine 2/3-Mehrheit zum Beenden der Aussprache gebraucht wird oder es nur per Unanimous Consent, wäre das in dieser Liga.

    Die ersten Ergebnisse der Wahlen zeigen Früchte: Heute war Eröffnung des 113th Congress of the United States. Was nicht so ein weltbewegender Übergang ist, nachdem der 112. gestern noch getagt hat.


    Im Repräsentantenhaus ist John Boehner als Speaker wiedergewählt worden, was nicht spannend war, aber ein Fun Fact am Rande bietet: Der Speaker wird durch die Representatives-elect gewählt, dann vereidigt und vereidigt erst dann die neugewählten Congressman. Abgefahrene Sache. (Und vorher leitet der Clerk of the House die Sitzung).


    Spannend wird's aber im Senat, wo die Demokraten ja das Filibuster-Recht einschränken wollen. Bin mal gespannt, wie das endet.

    Madam Lieutenant-Governor,


    da ich ja derzeit sowieso Acting Speaker pro tempore bin, wenn ich mich nicht komplett irre, kann ich diese Funktion auch gleich übernehme - sofern sich niemand anders findet.



    Ich erkläre daher hiermit meine Kandidatur als Speaker pro tempore. Ich erkläre jedoch gleichzeitig, dass ich besagte Kandidatur wieder zurückziehe, sofern zum Ende der Frist mindestens ein anderes ehrenwertes Mitglied des General Court seine Kandidatur erklärt hat.

    Und der Kongress sei auf Sec. 15 der Standing Rules hingewiesen, nach denen der Recess auch länger als die neun Tage dauern kann - wenn dieser Recess-Beschluss direkt nach seinem Beschluss durch Beschluss des Kongresses bestätigt wird. Was zugegebenermaßen nach einer Regelung klingt, deren Sinnhaftigkeit direkt aus den Regelungen zur Organisation des albernischen Parlaments stammen könnte. ;)