Senator, die Verfassung gibt vor, dass etwaige Beschränkungen einer richterlichen Amtszeit durch Gesetz bestimmt werden kann. Dies hat der Gesetzgeber getan. Durch diesen Umstand ist es notwendig, dass sich ein Oberster Richter hier jährlich einzufinden und sich vom Senat eine erneute, beschränkte Amtszeit bestätigen lassen muss. Die Verfassung gibt auch vor, dass ein Richter unabhängig ist (in der Ausführung seines Amtes). Keine Weisungen, kein Einfluss von außen. Man könnte nun spekulieren, ob die jährliche Bestätigung durch den Senat nicht Einflussnahme bedeutet, da sich ein Richter immer wieder fragen müsste, ob die Entscheidung für oder gegen seine beteiligte Seite den Groll des Senats erregen könnte. Und es gab in der Vergangenheit ja auch schon Präzedenzen: Viginia Meyers, aktuelle Attorney General, wurde vom Senat mit Bezugnahmen zu ihren Entscheidungen nicht erneut bestätigt. Tamara Arroyo, Präsidentin des Senats, ist als Chief Justice wegen ihrer Urteile bei den Senatoren durchgefallen. Senator Burry, echte Unabhängigkeit ist das nicht. Aber ein echter, unabhängiger Richter geht mit erhobenem Haupt und mit gutem Gewissen in Bezug auf seine Urteile, selbst wenn der Senat ihn durchfallen lässt. Ferner sei erwähnt: Warum müssen sich Oberste Richter einer erneuten Anhörung stellen, nachgeordnete Richter aber nicht? Warum wurde diese Grenze gezogen? Was ist die Rationale? Sicher ein interessantes Thema - möglicherweise auch für die Gerichte, sollte ein durchfallender Richter einmal den Klageweg beschreiten. Nichtsdestotrotz: Unter den aktuellen geltenden und bisher nicht durch Verfahren beanstandeten Gesetzen und verfassungsmäßigen Bestimmungen ist die erneute Bestätigung Teil des Lebens eine Obersten Bundesrichters und birgt damit das Risiko einer Ablehnung bei kontrovers getroffenen Urteilen. Ein Richter sollte dies aber Ausblenden und seinem Gewissen und seinem Wissen und den Inhalten der Verfassung und Gesetze folgen. Egal, welche Mehrheiten in einem Senat vorhanden sind.