Schließt kurz die Augen, als ihn die Umarmung zu zerdrücken droht. Das hat er sich als Kind immer gewünscht. Dann lässt ihn McQueen los und geht zum Hubschrauber, der sodann abhebt.
Alter Sack, am Arsch...
Murmelt Adrian mit einem Grinsen. Der Alte ist in der Form seines Lebens, hat seitdem Adrian bei ihm ist nicht mehr getrunken und raucht seine Zigarren sehr selten.
Adrian redet sich ein, dass er sauer auf den Alten ist, weil er ihn behandelt wie einen Angestellten oder einen Untergebenen. Und weil er ihn Kalil genannt hat, wie seine Mutter es immer getan hat.
Tief in sich drin kennt er die Wahrheit: Er hat tatsächlich Angst um den Alten. Denn obwohl er ihn nie wirklich Dad genannt hat, ist Steve McQueen das letzte bisschen Familie was er hat.
Trotzdem wählt er eine Nummer und teilt Elsa mit, dass der Alte den Hubschrauber und Privatjet braucht.
Der Helo kommt und der FAst Mover wartet dann am Flughafen.
Hört die Dogge knurren und wäre fast gestolpert, als er den alten plötzlich im Dunklen entdeckt hat. Dann findet seine Hand den Lichtschalter und er atmet scharf ein.
Auf dem massiven Tisch aus Roteiche liegen fein säuberlich sortiert ein äußerst seltenes Stiletto der Marine Raider, eine Pistole M1911 neusten Modells, eine M16A2 mitM203 Grantwerfer und Magazine. An den Tisch gelehnt ist das Lieblingsgewehr des Alten, ein Unterhebelrepetierer mit entsprechendem Zielfernrohr. Etwas archaisch, aber Adrian hat McQueen oft genug daran tüfteln gesehen und weiß, wie zielsicher und schnell er schießt. Ebenso steht dort ein Seesack.
McQue... Steve, erzähl mir nicht, dass du dich noch mal freiwillig melden willst?
Adrian besucht wie so in der letzten Zeit seinen, nun ja, Steve. So ganz hat er es immer noch nicht geschafft ihn als das anzuerkennen was er ist. Auf der einen Seite wusste McQueen nichts von seiner Existenz, aber auf der anderen Seite gibt ihm dass nicht das recht, nach dem Tod seiner Mutter einfach aufzutauchen und ihn wie ein Bluthund aufzuspüren. Der aktuelle Besuch ist mehr als unangenehm. Adrian hat es in den Nachrichten gehört und McQueen hat es übel aufgenommen. Einen kurzen Moment hat er sogar befürchtet, dass der alte Mann einen Herzinfarkt bekommt. Wie sollte er dass den Rangern erklären.
Wahlweise hat sich der Alte in seinem Waffenkeller verkrochen oder brütete im Wohnzimmer über Landkarten, wie sie Adrian noch nie gesehen hat. Heute hat er McQueen noch gar nicht gesehen und es ist im Erdgeschoss viel zu ruhig. Vorsichtig geht er deshalb die Treppe hinunter und tastet nach dem Lichtschalter.
McQueen? Cassius, Brutus?
Beobachtet den Mann misstrauisch. Dessen Weg vom Grab weg führt ihn in einiger Entfernung an Adrian vorbei und dieser wundert sich, was der Mann mit seiner Mutter zu tun hat.
Natürlich erkennt er ihn, was ihn noch mehr verwirrt. Seine Mutter hat den Geldadel verabscheut. Was macht dann also dieser McQueen hier.
Wollte eigentlich neue Blumen auf das Grab seiner Mutter stellen, ist aber etwas irritiert, als der Friedhofsverwalter ihm mitteilt, dass schon jemand anderes zum Grab gegangen ist.
Auf einem Friedhof wie diesem nichts ungewöhnliches, aber seine Mutter hatte sehr zurückgezogen gelebt. In einiger Entfernung zum Grab bleibt er hinter einem Baum stehen und sieht einen Mann am Grab knien.
Hat einige Tage in der Stadt verbracht, aber dann hält er es nicht mehr aus. Irgendwann muss er die Wohnung seiner Mutter ja mal ausräumen.
Und kündigen. Der Geizhals von Vermieter hat irgendwoher seine HAndynummer und terrorisiert ihn, die Miete zu zahlen oder er würde die Wohnung zwangsräumen.
Sitzt nach dem Tod seiner Mutter ziemlich planlos im Pub rum.
Um den Kopf frei zukriegen ist er mit seinem Mustang Eleanor seiner Mutter von Hong Nam aus losgefahren und irgendwann hier gelandet.
Vollwaise, er kann es immer noch nicht glauben.
