Secretary Waller tritt vor die versammelten Vertreter der Presse. Er richtet seinen Anzug, wartet einige Sekunden und beginnt dann in die vor ihm aufgebauten Mikrofone zu sprechen. Im Hintergrund sind die astorische Flagge und das große Wappen des Ministeriums zu sehen.
Liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen,
ich darf Ihnen allen am heutigen Tage eine erfreuliche Nachricht überbringen.
Mr. President Andrew Madison lebt und befindet sich seit Sonntag wieder in den vereinigten Staaten von Astor!
Waller wartet ein wenig ab, bis das Aufblitzen der Kameras und das Rascheln der Notizblöcke aufgehört hat.
Er wurde mit seinen seit einigen Wochen vermissten Begleitern am Samstag nachmittag unserer Zeit aus Nguyen befreit.
Wie Sie alle wissen war der Einsatz eines Schiffes der Marines in den Gewässern vor Nguyen Auslöser einiger Kritik der nguyschen Bevölkerung an dem Verhalten der astorischen Regierung.
Seitdem Barnstorvia nicht mehr existiert ist in Nguyen das Chaos groß. Einzelne Clans versuchen die Macht in einzelnen Regionen durch kriegerischen Einsatz zu erobern.
Nach heutigem Wissenstand befand sich Mr. Madison auf einer Reise in Medea, Albernia. Dieses private Reisevorhaben wurde einem Agenten des Secret Service mitgeteilt, der sich mit einem Kollegen aufmachte um den Präsidenten zu begleiten.
Die Agenten haben keine Mitteilung an Ihre Vorgesetzten gemacht.
Der Schutz des Präsidenten war nicht mehr zu 100% gegeben!
Die verantwortlichen Agenten werden sofort suspendiert und für keine staatliche Organisation, insbesondere für Geheimdienst und Secret Service, mehr arbeiten. Über ein militärisches oder ziviles Gerichtsverfahren wird entschieden. Ob auch Vorgesetzte sich verantwortlich machen müssen wird sich noch zeigen.
Durch einen unglücklichen Zufall haben nguysche Rebellen den Präsidenten in Medea gesichtet und auf einer recht verlassenen Straße den Wagen des Präsidenten angehalten und alle Begleiter und den Präsidenten in ihre Gewalt gebracht.
Der Präsident wurde mit seinen Begleitern nach Nguyen gebracht und in einem verlassenen Rebellenstützpunkt festgehalten. Die nguyschen Rebellen waren scheinbar nicht organisiert genug, da aus der Entführung nicht versucht wurde Kapital zu schlagen.
Bei der Befreiung am Samstag gab es keine Wiederwehr. Es waren keine nguyschen Zivilisten oder Rebellen am Ort. Eventuell haben die einzigen Menschen die sich dort befanden, kurz vor unserem Eintreffen bereits die Flucht ergriffen.
Dem Präsident geht es den Umständen entsprechend gut. Er befindet sich, wie auch seine Begleiter, auf astorischem Boden. An einem geheimen Ort werden die Personen medizinisch und psychologisch betreut. Sie werden rund um die Uhr bewacht. Sie dürfen im Moment nur Kontakt zu Familienangehörigen und engsten Freunden halten.
Dies alles geschieht zu ihrem eigenen Schutz und auf freiwilliger Basis.
Mr. President Madison wird sich der Öffentlichkeit zeigen, sobald er sich dafür bereit fühlt.
Ich kann Ihnen heute nicht sagen wann das sein wird. Bitte seien Sie geduldig. Alle Personen befanden sich wochenlang in einer für sie unbekannten Situation, die psychisch und physisch enorm belastend ist. Ich bitte Sie nochmal inständig die Privatsphäre der betreffenden Personen nicht zu verletzen, bis die Personen sich selbst dafür entscheiden in der Öffentlichkeit aufzutreten.
Zum weiteren Vorgehen:
Ich werde am heutigen Abend im Kongress vorsprechen und dort die offenen Fragen beantworten, die mir dort gestellt wurden.
Über weiteres Vorgehen gegen Nguyen kann ich nichts sagen, vermute aber keines, da es sich NICHT um eine beauftragte Entführung handelte, sondern über eine zufällige, spontan durchgeführte Aktion, die schlampig ausgeführt wurde. Es handelte sich ebenso NICHT um eine Tat der internationalen Kriminalität. Die erste Spur führte in die Irre.
Ich möchte mich hiermit nochmals bei der Unterstützung der Demokratischen Union und Albernias bedanken. Auch diesen Staaten gilt unser Dank für die Rettung des Präsidenten und seiner Begleiter.
Nach diesen Worten dreht sich der Secretary um, und begibt sich aus dem Presseraum. Die Fotoapparate klicken und viele Reporter zücken ihre Handys und beginnen eilige Gespräche.