The Road to Super-Tuesday

Es gibt 122 Antworten in diesem Thema, welches 7.288 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Andriz.

  • Damit wir auch die Letzten auf die Palme treiben, die es nicht interessiert :) mach ich mal ein Thread für die vier Vorwahlen bis zu dem ominösen Super-Dienstag auf.


    Also Vorwahlen gibt es noch in:


    Michigan (15.01.), Nevada (19.01.), South Carolina (R 19.01. / D 26.01.) und Florida (29.01.).


    Bei den Demokraten ist es nur halb so spannend, weil die als Strafaktion Michigan und Florida sämtliche Stimmen aberkannt haben und diese somit auf dem Nominierungsparteitag aller voraussicht nach nicht mit abstimmen dürfen.


    Natürlich geht es aber auch bei den Demokraten um viel. Speziell in South Carolina, wo Edwards Senator war und etwa ein Drittel der Bevölkerung farbig ist.


    Also fangen wir mit Michigan und den Republikanern an (zumal es aus Nevada für die Demokraten noch keine aktuellen Umfragen zu geben scheint):


    Dort zeichnet sich ein packender Dreikampf zwischen den Siegern der ersten beiden Vorwahlen Huckabee und McCain und dem bislang erfolgreichsten Kandidaten (gemessen an gesammelten Delegeiertenstimmen) Romney ab.


    Romey ist dort geboren (sein Vater ist dort zwischen 63 und 69 Gouverneur gewesen), Huckabee versucht die christliche Rechte zu binden (die es hier auch wieder deutlich zahlreicher als zuletzt in NH gibt) und McCain ist hier spätestens seit seinem Vorwahlsieg 2000 über George W. Bush sehr beliebt und angesehen.


    In Umfragewerten (auch wenn ich den amerikanischen Demoskopen nicht mehr von hier bis zur Zimmertür traue) schaut das derzeit so aus:


    McCain: 23,5 %
    Romney: 21,0 %
    Huckabee: 20,5 %
    Guiliani: 10,5 %
    Thompson: 4,5 %
    Paul: 4,0 %


    (Mittelwert aus den Umfragen der Rossman Group und Strategic Vision, einzusehen, wie immer, auf RCP. Ich habe auf die Einbeziehung der anderen beiden Umfragen (Detroit News und MRG) verzichtet, da die von Mitte Dezember sind und angesichts der bisherigen Ergebnisse wohl nicht mehr aktuell sein dürften.)

  • Zitat

    Original von George W. Hayes
    Damit wir auch die Letzten auf die Palme treiben, die es nicht interessiert :) ...



    Dann sag ich mal: Danke! :D

    Durban Warriors: 4 x ASL-Champion, 1 x Astoria Soccer Trophy
    Assentia Generals: 1 x PABL-Champion, 2 x Northern Division
    Castle Rock Grizzlies: 1 x AHL-Champion, 3 x Conference Champion
    Freyburg Emperors: 1 x ABA-Champion
    Desperation Enforcers: 1 x Super Bowl-Sieger, 2 x AFL-Northern Conference

  • Zitat

    Original von George W. Hayes
    Bei den Demokraten ist es nur halb so spannend, weil die als Strafaktion Michigan und Florida sämtliche Stimmen aberkannt haben und diese somit auf dem Nominierungsparteitag aller voraussicht nach nicht mit abstimmen dürfen.


    Ob das soo clever ist, besonders in Hinblick auf Florida?

    Justin "Just" Wayne (R-[definition=1]Assentia[/definition])


    Young Retiree
    Various Former (Senator, Representative, Secretary, etc)

  • The Mac is back ;)


    Die Umfragen waren ja nicht so voll daneben. Sie geben hinweise und sind natürlich immer fehleranfällig aber bei den Reps haben sie in NH recht gut hingehauen.
    Ich glaube, dass Huckabee in Michigan 3. wird und seine Chance in South Carolina sieht.
    Wie schon an anderer Stelle angeklungen, finde ich es auch taktisch höchst merkwürdig das man Florida ganz raus lässt. Bei den Swing States kommt es auf jede Stimme an und das kommt vor Ort sicher nicht gut an.


    Nebenbei: ich sehe grade CNN und muss zu meiner Verwunderung miterleben wie diese(r) neue Eisbär(in) aus Nünberg selbst in den USA eine Nachricht ist.

  • Zitat

    Original von Dwight R. Clark
    The Mac is back ;)


    Die Umfragen waren ja nicht so voll daneben. Sie geben hinweise und sind natürlich immer fehleranfällig aber bei den Reps haben sie in NH recht gut hingehauen.
    Ich glaube, dass Huckabee in Michigan 3. wird und seine Chance in South Carolina sieht.
    Wie schon an anderer Stelle angeklungen, finde ich es auch taktisch höchst merkwürdig das man Florida ganz raus lässt. Bei den Swing States kommt es auf jede Stimme an und das kommt vor Ort sicher nicht gut an.


    Nebenbei: ich sehe grade CNN und muss zu meiner Verwunderung miterleben wie diese(r) neue Eisbär(in) aus Nünberg selbst in den USA eine Nachricht ist.


    Es ist in der Tat immer wieder seltsam, was für Nachrichten aus Deutschland im Ausland gebracht werden. Habe mich da schon einige Male gewundert. In Malysia wurde mal über eine Gas-Explosion in einem Haus in Bayern berichtet, bei dem es - wenn ich mich recht erinnere - einen Toten und drei Verletzte gab. Ohne jetzt pietätlos sein zu wollen, aber wenn man weltweite Nachrichten über tägliche Ereignisse mit wenigstens einem Toten bringen würde, dann würden 24 Stunden Sendezeit nicht reichen.

  • Okay, es hat ja einige interessante Ereignisse gegeben, die wir nicht außen vor lassen sollten. Diesesmal gehts um die Demokraten:


    Zum Einen hat John Kerry seine Unterstützung für Barack Obama erklärt. Nun mag man zu Kerry hier stehen, wie man will, aber er geniest doch, gerade innerhalb der Partei, einen respektablen Ruf und könnte daher dafür sorgen, dass Hillary Clinton nicht mehr so problemlos im eigenen Mitgliederfeld punkten kann, wie es ihr zuletzt in New Hampshire gelungen ist.


    Und, ebenfalls nicht undeutend (angesichts der Enge zwischen Obama und Clinton): Bill Richardson hat das Handtuch geworfen und sich, meiner Meinung nach erwartungsgemäß, nicht für einen der anderen Kandidaten ausgeprochen. Wird spannend zu sehen sein, wie sich seine Anhänger verteilen. Ist eigentlich schade, ich persönlich fand den Mann sympathisch und wenn da nicht gleich zwei dieser "Riesen" gegen ihn gestanden hätten, hätte er vielleicht durchaus auch die Chance auf eine größere Anhängerschaft gehabt.


    Da in Nevada scheinbar niemand Interesse an Umfragen hat, gibts von da leider noch nix Neues. Sobald was über meinen Schreibtisch flattert, werd ich es aber zum Besten geben.


    @ Justin: Tja, ist mir auch rätselhaft, was diese Totalsperre bezwecken soll. Vielleicht hätte man es, wie die Republikaner auch, so machen sollen, dass man die Delegiertenstimmen um die Hälfte zusammenstreicht. Aber ganz drauf zu verzichten, wird die Demokraten, m.E. nach, bei den eigentlichen Präsidentschaftswahlen kräftig stimmen kosten - und das tut in zwei mittelgroßen Staaten, wo die Mehrheiten letztendlich nicht sooooooo felsenfest sind, ziemlich weh.
    Vielleicht kann es mir und uns allen ja jemand noch einmal genauer erklären. Aber nach meinem jetztigen Kenntnisstand - ist das ziemlich doof.

  • Zitat

    Original von George W. Hayes
    Zum Einen hat John Kerry seine Unterstützung für Barack Obama erklärt. Nun mag man zu Kerry hier stehen, wie man will, aber er geniest doch, gerade innerhalb der Partei, einen respektablen Ruf und könnte daher dafür sorgen, dass Hillary Clinton nicht mehr so problemlos im eigenen Mitgliederfeld punkten kann, wie es ihr zuletzt in New Hampshire gelungen ist.


    Ja - und nein. Kerry ist Teil des demokratischen Establishments, Senator seit Jahrzehnten - und damit ein merkwürdiger Gegenpol zum Washington-Outsider Obama. Ich glaube nicht unbedingt, dass Kerrys Endorsement so viel nutzt, am ehesten könnte Obama wohl noch Kerrys E-Mail-Liste mit angeblich drei Millionen Adressen gebrauchen. Aber Kerrys Anhänger haben ihn nie geliebt - es ist unwahrscheinlich, dass sie sich bisher nicht festgelegt haben. Auch das Argument der Obama Campaign, Kerry habe ein hervorragendes Unterstützernetz im wichtigen South Carolina, zieht meines Erachtens nur bedingt: Er hat den Staat sowohl in der Vorwahl als auch in der Präsidentschaftswahl verloren.


    Zitat

    Bill Richardson hat das Handtuch geworfen und sich, meiner Meinung nach erwartungsgemäß, nicht für einen der anderen Kandidaten ausgeprochen. Wird spannend zu sehen sein, wie sich seine Anhänger verteilen. Ist eigentlich schade, ich persönlich fand den Mann sympathisch und wenn da nicht gleich zwei dieser "Riesen" gegen ihn gestanden hätten, hätte er vielleicht durchaus auch die Chance auf eine größere Anhängerschaft gehabt.


    Richardson wäre ein genialer Präsident gewesen, glaube ich. Auch wenn mir sein Irakkrieg nicht gefällt. Von seiner Art her wäre er wohl auch der einzige, der mit Huckabee ernsthaft hätte um Sympathien konkurrieren können.

  • Zitat

    Original von George W. Hayes
    Damit wir auch die Letzten auf die Palme treiben, die es nicht interessiert :)


    Mich interessiert das Thema sehr, ich finde nur einfach keine Zeit, meine Expertisen niederzuschreiben :D :(

  • So, ich mal ein Umfragen-Update und poste die aktuellen Umfrage-Mittelwerte:


    Demokraten:


    Michigan (hier stehen Edwards und Obama nicht einmal auf dem Wahlzettel) und Florida sind angesichts der fehlenden Delegiertenstimmen relativ unrelevant. Aus Nevada gibt es nach wie vor keine Zahlen, bleibt also South Carolina, zugleich auch der von der Ausgangslage spannendste der vier Staaten:


    Obama: 44,0 %
    Clinton: 31,0 %
    Edwards: 15,3 %


    btw: Natürlich war Edwards in North Carolina Senator und nicht im Süden, wie von mir weiter oben behauptet ... Sollte sich das so bewahrheiten könnte die Stimmung bei den Demokraten - die erst von pro Clinton (vor den ersten Vorwahlen) zu pro Obama (kurz vor und nach Iowa) dann wieder zu Clinton (nach New Hampshire) wechselte - erneut wechseln. Denn bei einem solchen Vorsprung ist das doch noch einmal ein kräftiger Antrieb für die eigene Kampagne. Es muss allerdings immer wieder betont werden: WENN die Demoskopen recht haben.


    Republikaner:


    Auch hier gibt es aus Nevada keine Zahlen. (Glauben die da nicht an Umfragen? :D) Dafür aber aus den anderen drei Staaten.


    Michigan


    McCain: 23,8 % (+ 0,3 % seit dem letzten Mittelwert)
    Romney: 21,3 % (+ 0,3 %)
    Huckabee: 17,3 % (- 3,2 %)
    Giuliani: 8,8 % (- 1,7 %)
    Paul: 6,0 % (+ 2,0 %)
    Thompson: 5,0 % (+ 0,5 %)


    Es scheint ein wenig so, als würde Huckabee den Anschluss verlieren. Romney, der sämtlichen Wahlkampf in Nevada vorübergehend eingestellt hat, um sich ganz auf Michigan zu konzentrieren muss endlich einen wichtigen Staat gewinnen. Bislang scheinen auch Huckabees Angriffe (Nach dem Motto: "Ich glaube die Bürger wollen eher jemanden, der wie sie selbst ist und nicht jemanden, der sie rausgeschmissen hat" in Anspielung auf den Vorsitz von Romneys Vater bei der AMC) ihm nicht zu schaden.
    Dennoch hat McCain die besten Chancen, speziell nach seinem Erfolg in NH. Ein Wort noch zu Giuliani: Hier wird, denke ich, von allen Vorwahlen bis zum Florida-Termin am deutlichsten, wie gewagt seine Strategie ist. Noch im Sommer letzten Jahres lag er hier etwa gleich auf mit McCain bei um die 30 % - jetzt sind es keine zehn mehr. Ein Desaster.


    South Carolina


    Huckabee: 27,8 %
    McCain: 22,5 %
    Romney: 16,5 %
    Thompson: 9,3 %
    Giuliani: 7,0 %
    Paul: 5,0 %


    Hier muss Huckabee punkten, hier wird Huckabee punkten. Im Gegensatz zu dem, was sog. deutsche Experten, wie z.B. in diesem Fall ein Prof der FU Berlin behauptet haben: Nämlich das Huckabee keine weitere Rolle mehr spielen wird. (Interview)
    Für mich überraschend, dass McCain derzeit hier ebenfalls verhältnismäßig gut im Rennen liegt. Wenn er das behaupten kann, werden die anderen "liberalen" Kandidaten wohl arg ins Grübeln kommen.


    Florida


    Basiert, aufgrund der Befragunszeiträume nur auf zwei Umfragen.


    McCain: 23,0 %
    Giuliani: 21,5 %
    Huckabee: 18,0 %
    Romney: 15,0 %
    Thompson: 8,0 %
    Paul: 5,0 %


    Sollte sich das so bewahrheiten, wäre der GAU für Giuliani perfekt. Denn wird er auch in seinen bisherigen Umfragehochburgen wie Kalifornien mächtig ins Schwitzen kommen. Und wenn die Ergebnisse in Michigan und South Carolina ähnlich katastrophal ausfallen, wie prognostiziert - tja, dann wird es für Guiliani wohl eher schlechter, als besser. Seine Strategie war - ich sage das als halbwegs großer Giuliani-Freund - der totale Blödsinn und wenn McCain in Michigan gewinnen und in South Carolina und Nevada mindestens Dritter werden sollte, dann wird Rudy hier die Quittung für diese selten dämliche Idee bekommen.

  • Ein wichtiges Wort am Rande: Rudy, dessen Nachname mir offen gestanden immer Probleme bereitet, wenn ich ihn fehlerfrei schreiben will (nicht nur mir: die Firefox-Google-Suche leitet direkt auf die richtige Schreibung der Seite um ;)), hat nach neuesten Informationen ein Finanzproblem. Von den 100 Mio. Dollar, die er eigentlich sammeln wollte (eine Marke, die nur Clinton und Obama überschritten haben), ist er weit entfernt. Durch die Ergebnisse und Umfragen der letzten Wochen ist er deutlich ins Hintertreffen geraten. Rudy hat angeblich nicht einmal mehr genug Geld, um in Florida für sich zu werben...


    Zu Michigan: Wenn Romney hier nicht gewinnt, dürfte er sich aus dem Rennen zurückziehen. Dieser Staat ist seine Heimat und wenn er ihn in der Vorwahl nicht gewinnt, ist das ein PR-Destaster, das er nicht wird überwinden können. Ich sehe seine Chancen aber nicht schlecht: Im Gegensatz zu McCain behauptet er, die verlorenen Jobs zurückbringen zu können. Kürzlich tauchte aus der Romney Campaign die Information auf, dass Michigan mehr Arbeitslose (370.000) als Iowa Caucus-Voters (340.000) hat. Wenn er das geschickt spielt, könnte es Romney nutzen.


    Huckabee hat trotz seines Rückstands den Vorteil, dass er Michigan nicht gewinnen muss. McCain hat diesen Druck (er hatte den Staat 2000 gewonnen), Romney sowieso. Ein spannendes Rennen.


    Zu den Demokraten: Hat jemand eigentlich mitbekommen, was das Problem in der Rassenfrage ist? Angeblich hat Bill sich missverständlich über Obamas Hautfarbe geäußert. Ich habe bisher nur allenthalben gelesen, dass die Rassenfrage Obama schaden wird, wenn er sie weiter hochkocht. Für seine Ethnie kann ihn niemand kritisieren, weswegen sie bisher auch keine Aufmerksamkeit bekommen hat. Nun allerdings scheint er diese Aufgabe selbst übernommen zu haben...

  • Zitat

    Original von Leo McGarry
    Huckabee hat trotz seines Rückstands den Vorteil, dass er Michigan nicht gewinnen muss. McCain hat diesen Druck (er hatte den Staat 2000 gewonnen), Romney sowieso. Ein spannendes Rennen.


    Okay Huckabee brauch nicht gewinne, das ist klar. Romney muss eigentlich unbedingt gewinnen, ist auch klar. McCain kann, meiner Meinung nach, auch mit einem relativ starken zweiten Platz leben. Nur schlechter sollte es nicht laufen. 2000 ist ja insofern kein Maßstab, als dass er da keinen Lokalmatador zum Gegner hatte. Sowas macht's immer schwieriger - siehe Clinton 92 in Iowa ;).


    Für ihn ist es erst einmal auch gar nicht soooo sehr wichtig Romney zu schlagen (der noch in genug Staaten nichts zu bestellen haben wird), sondern möglichst weit vor Giuliani (ich glaub so ist's korrekt :D) und Paul zu liegen. Und das scheint ja recht gut zu gelingen.


    Denn meines Erachtens nach wird das Rennen bei den Republikanern nach dem 5. Februar nicht entschieden sein. Bei den Demokraten halte ich das durchaus für möglich - wenn New York, New Jersey und Kalifornien so klar für Clinton stimmen sollten, wie es bislang ausschaut, dann dürfte es das für Obama gewesen sein. Da kann ihm auch der Süden (ich sehe ihn in Georgia, Alabama und Tennessee vorne) nicht mehr helfen.


    Bei den Republikanern dürften wohl Thompson und Paul aufgeben, wobei ich damit rechne das Thompson keine Empfehlung abgibt und Paul sich hinter McCain stellt.
    Die anderen vier bleiben spannend: Bislang scheint es eine strukturelle Mehrheit für die "Gemäßigten" (McCain, Giuliani und Paul) gegenüber den "Konservativen" (Romney und Huckabee) zu geben. Über kurz oder lang rechne ich damit, dass jeweils nur einer übrig bleibt (mein Tipp wäre zum heutigen Zeitpunkt Huckabee und McCain) - und die beiden werden dann wohl die Klingen kreuzen, bis das Geld ausgeht bzw. der eine auch rechnerisch gewonnen hat.


    Michigan-Umfragen-Update:


    McCain: 26,0 % (+ 2,2 %)
    Romney: 25,4 % (+ 4,1 %)
    Huckabee: 15,8 % (- 1,5 %)
    Paul: 6,6 % (+ 0,6 %)
    Giuliani: 5,6 % (- 3,2 %)
    Thompson: 5,0 % (+/- 0 %)

  • Zitat

    Original von George W. Hayes
    Da in Nevada scheinbar niemand Interesse an Umfragen hat, gibts von da leider noch nix Neues. Sobald was über meinen Schreibtisch flattert, werd ich es aber zum Besten geben.


    Mittlerweile wundern sich sogar die Nevader selbst, dass niemand ihre Meinung wissen möchte, wie dieser Artikel aus der Las Vegas Sun zeigt. Anscheinend haben die Meinungsforscher aber einfach Angst vor einer neuen Überraschung mit spontanen Wechselwählern, zumal Nevada wieder das aus Iowa bekannte Caucus-Verfahren anwendet.


    Dabei ist dieser Staat - gerade für die Demokraten - durchaus interessant, da zum ersten Mal eine starke Latino-Gemeinschaft über die Kandidaten abstimmen wird. Mit Blick auf andere, wichtige Staaten wie Kalifornien, New Mexico oder Arizona (nicht Florida, die dortige spanischsprachige Gemeinschaft hat bekanntlich ihre eigene Agenda) kann das eine durchaus interessante Tendenz aufzeigen, zumal die Latinos eher zur konservativen Wählerschaft der Demokraten gehören. Außerdem war ihr Verhältnis zu Afroamerikanern und deren Interessensvertretungen in der Vergangenheit nicht immer störungsfrei... Ich sehe den Staat daher leicht auf Seiten Hillarys, auch wenn ihr Ehemann hier 1992 noch den Kürzeren gezogen hat.


    Bei den Republikanern ist das Rennen noch viel offener. Romney und McCain haben in den Nachbarstaaten Utah und Arizona Spuren hinterlassen, aber wie schon in Iowa dürfte das Caucus-Verfahren, bei dem nur eingefleischte Republikaner (und in Nevada anscheinend nur solche, die schon sei 30 Tagen Parteimitglieder sind) entscheiden, auch Mike Huckabee wieder entgegen kommen. Bei der letzten zuverlässigen Umfrage von Anfang Dezember 2007 kam er jedenfalls mit 17 Prozent auf einen guten dritten Platz - und das war, bevor der Hype um ihn überhaupt richtig angefangen hatte! Ich sehe ihn daher für Nevada auf einem guten Weg, gebe aber auch Mitt Romney, falls er nicht vorher in Michigan abstürzt, durchaus noch eine Chance.


    NV-Demokraten Dezember 07:
    Clinton 34%
    Obama 26%
    Unentschieden 18%
    Edwards 9%
    Richardson 7%
    Biden 4%
    Kucinich 2%


    NV-Republikaner Dezember 07:
    Giuliani 25%
    Romney 20%
    Huckabee 17%
    Unentschieden 14%
    Thompson 9%
    McCain 7%
    Paul 5%
    Hunter 2%
    Tancredo 1%

    Harriet O'Connor
    I wish I was in the land of cotton, old times there are not forgotten...

  • Die LV Sun hat aber eine merkwürdige Seite. Die sieht irgendwie aus, als wäre sie auf Wordpress entstanden. Einfach, praktisch... aber nun gut, Regionalzeitungen in Nordamerika haben ohnehin immer eine sehr eigenen Herangehensweise an die Welt. Ich erinnere mich an kanadische Provinzzeitungen, die zu einer landesweiten Kette gehören und einen nahezu identischen Inhalt haben. Der größte Unterschied: das Zeitungsformat, das von Provinz zu Provinz (beliebig?) wechselte. Das als kleiner, irrelevanter Exkurs am Rande. ;)


    Es ist schon merkwürdig: Wenn man einen Blick auf die jüngste Umfragegrafik von RCP für Michigan wirft, sieht man eines ganz klar: McCain und Romney haben beide the momentum. In dieser Wahlkampfsaison kam es bisher auf keiner der beiden Seiten vor, dass diejenigen mit dem Momentum im Rücken beide vorne liegen. Am Ende könnte es wirklich darum gehen, wer die bessere Organisation am Boden hat und die Wähler auch zum Abstimmen bewegen kann (bisher spielte dieser Faktor nur bei den Demokraten eine Rolle - man erinnere sich daran, dass Obama in Iowa sogar Babysitter für Wähler organisiert hat). Ich weiß aber nicht recht, wen von beiden ich da im Vorteil sehen sollte...

  • Okay, so sehen die neuen Daten aus, die man bekommt:


    Demokraten:


    Michigan:


    Clinton: 54,3
    Uncommitted: 29,8


    Okay, es spielt keine Rolle, aber: Es ist schon ein interessantes Zeichen. Obwohl Clinton die einzige Topfavoriten ist, die überhaupt auf den Stimmzetteln auftaucht, ist sie z.B. von einer Zwei-Drittel-Mehrheit meilenweit entfernt. Interessant auch: Beinahe ein Drittel der Demokraten in Michigan kann sich nicht vorstellen, Clinton zu wählen. Sollte sich dieser Trend bundesweit bestätigen, wäre das eine schwere Hypothek für Clinton bei einer möglichen Nominierung.


    South Carolina:


    Obama: 42,7 % (- 1,3 %)
    Clinton: 32,0 % (+ 1,0 %)
    Edwards: 16,0 % (+ 0,7 %)


    Hier gibt es einige Bewegung, die aber scheinbar nichts an der bisherigen Grundausrichtung zu ändern vermag. Ein Rückenwind nach dem NH-Ergebnis ist zumindest hier für Clinton nicht zu sehen.


    Florida:


    Clinton: 49,0 %
    Obama: 27,5 %
    Edwrds: 11,5 %


    An dieser Stelle ist deutlich zu sehen, dass Hillary sich über die Parteientscheidung in Grund und Boden ärgern müsste. Der bislang einzige Staat, wo ihr keiner der beiden anderen gefährlich werden kann. Dazu noch ein großer Staat - und er zählt nicht. Dumm gelaufen. Könnte aber dennoch ein wichtiges Ergebnis vor dem Super-Tuesday für Clinton werden. Obama sollte möglichst noch an die 30 %-Grenze rankommen, sonst wird's arg eng für ihn.



    Republikaner:


    Michigan:


    Romney: 27,0 % (+1,6 %)
    McCain: 26,3 % (+ 0,3 %)
    Huckabee: 15,9 % (+ 0,1 %)
    Paul: 6,6 % (+/- 0 %)
    Giuliani: 5,7 % (+ 0,1 %)
    Thompson: 5,4 % (+ 0,4 %)


    Die Unentschlossenen verteilen sich nach und nach auf die Kandidaten. Und am meisten kann davon Romney profitieren, dem seine "Alles-oder-nichts"-Kampagne in Michigan zu helfen scheint. Er geht damit doch noch als Favorit ins Rennen.
    Knapp dahinter McCain der, sollte es sich so bewahrheiten, damit auch leben können müsste.
    Der Rest ist weit abgeschlagen, Huckabee wird noch ein paar Stimmchen bekommen, hat es aber nicht zu einem Dreikampf machen können.


    South Carolina:


    Huckabee: 26,5 % (- 1,3 %)
    McCain: 22,8 % (+ 0,3 %)
    Romey: 16,8 % (+ 0,3 %)
    Thompson: 10,3 % (+ 1,0 %)
    Giuliani: 6,8 % (- 0,2 %)
    Paul: 5,0 % (+/- 0 %)


    Huckabees Vorsprung bröselt ein wenig. Sollte McCain doch noch in Michigan gewinnen, wäre es durchaus möglich, dass es hier noch enger wird. Ähnliches gilt natürlich auch für Romney, wenn der in Michigan gewinnen sollte. Thompson profitiert am meisten von den Huckabee-Verlusten.


    Florida:


    McCain: 21,3 % (- 1,7 %)
    Giuliani: 21,3 % (- 0,2 %)
    Huckabee: 18,3 % (+ 0,3 %)
    Romney: 17,0 % (+ 2,0 %)
    Thompson: 8,8 % (+ 0,8 %)
    Paul: 4,8 % (- 0,2 %)


    Florida ist wahnsinnig eng, ein Vierkampf ist möglich. Allerdings werden wir nach den Ergebnissen aus Michigan und South Carolina noch deutliche Bewegungen sehen könnn.

  • Mich würden ja mal Prognosen zu den Wahlen in Astor interessieren, wie es da aussieht und und und. Die Nachrichten sind ja so bisher relativ schwammig und ohne Zahlen belegt.

    Charles Kevin Darling
    Former-Governor of the State of Peninsula



  • Ich finde es ja faszinierend, dass Mitt Romney noch "lebt". Alle politischen Experten haben das letzte Jahr damit verbracht, zu erörtern, warum Romney Iowa und New Hampshire gewinnen muss, um eine Chance auf die Nominierung zu haben. Mitt Romney hat dutzendfach erklärt, dass er seinen Weg zur Nominierung in frühen Siegen in IA und NH sieht. Er hat beide Staaten nicht gewonnen und ist trotzdem immer noch im Rennen. Ich glaube, RCP schrieb neulich, dass das daran liege, dass das republikanische Establishment eine wählbare Alternative zu John McCain aufbauen wolle - und Huckabee sei eben nicht wählbar genug, Romney schon. Interessante These.


    @Hayes: Dich interessiert sowas doch, oder? Making Sence of Delegate Allocation [RCP]

  • Zitat

    Original von Leo McGarry
    @Hayes: Dich interessiert sowas doch, oder? Making Sence of Delegate Allocation [RCP]


    Mich interessiert alles, was mit den US-Vorwahlen und Wahlen zu tun hat. Ich bin wie ein großes schwarzes Loch ;). Edit: Jetzt hätte ich beinahe vergessen: Danke also für die Info! ;)


    Btw: Die letzten Umfrage heute aus Michigan haben nun doch noch einmal McCain ganz knapp vorne gesehen. Wird also wirklich saueng und absolut spannend.


    Neuigkeiten gibt es auch aus anderen Staaten. Für die Republikaner gibt es neue Umfragen aus Kalifornien, wo nun auch McCain vorne liegt. Und heute ist erstmals eine Umfrage für New Jersey herausgekommen, in der Giuliani (der da bislang mit 15-25 % vorne lag) erstmals die Führung an McCain verloren hat.


    Ich gebe ja zu, dass Rudy bis zum Start der Vorwahlen der Kandidat war, dem ich die größten Chancen eingeräumt habe. Aber sich bei den ersten fünf Vorwahlen überhaupt nicht zu beteiligen (im Sinne eines aktiven Wahlkampfes) wird offenbar doch von den Amerikanern abgestraft. Zurecht, wie ich finde.

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