Präsidentschaftskandidat Kapinsky in Astoria City

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 633 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kapinsky.

  • Rede vor der „Entrepreneurs association of Astoria City“


    Ladies and gents, ich heisse Sie willkommen.


    Bringen wir es gleich hinter uns: Ich werde Sie hier und heute zunächst einmal bitter enttäuschen. Denn ich liefere nicht das, was Sie erwarten. Seien wir ehrlich, Sie alle hatten gehofft, der alte Mann werde heute in Turnshorts und Sportsocken auftauchen…


    Verhaltenes Gelächter


    … und den Pingpongschläger schwingen, den unsere verehrte Präsidentin als neues Spielzeug auserkoren hat. Tja, ich denke, sie muss eine Hälfte ihres Pingpongtisches hochklappen und mit sich selbst spielen. Denn ich habe zu keinem Zeitpunkt versucht, mit ihr einen Ferndialog zu führen. Wenn Mrs Jefferson mit mir sprechen will: Ich stehe im Telefonbuch, Madam President.


    Lautes Lachen, Zwischenapplaus


    Aber wenn ich hier bin, wenn ich hier stehe vor Leuten, die gekommen sind, um mit mir zu sprechen, dann führe ich keine Pingpong-Dialoge mit anderen, die weit weg sind. Fellows, ich bin heute hier für Sie und für niemand anderen, seien es Präsidenten oder Könige oder Kardinale.


    Lautes Klatschen, Johlen


    Let’s get down to business. Ich möchte heute kurz einiges zu meinen Visionen punkto Wettbewerb sagen. Und wenn ich von Wettbewerb spreche, dann meine ich natürlich den Wettbewerb innerhalb von Astor, denn wie Sie ja wissen, bin ich ein Isolationist, der Astor in die Einsamkeit führen wird.


    Gelächter


    Well, lassen Sie uns über Wettbewerb sprechen. Kurz zusammengefasst: Ich will so viel Wettbewerb zwischen den Bundesstaaten wie möglich. Der Spielraum, den der Bund in diesen Bereichen absteckt, wird bei mir sehr, sehr gross sein. Nehmen wir die Bildung. Ich will einen Grundlevel, der gegeben sein muss, landesweit. Das ist unabdingbar. Jeder, der in Astor die Schule verlässt, von Nord bis Süd, soll diesen Grundlevel erreichen – und den werden wir hoch ansetzen, glauben Sie mir das.


    Aber wie Sie hier in Astoria City diesen Level erreichen, ob Sie das so tun wie die Leute in Freeland oder völlig anders, das ist nicht meine Sache. Denn wenn wir alles vorgeben, nivellieren wir Leistung. Wenn ich Ihnen Schritt für Schritt vorgebe, was Ihre Schüler hier zu tun haben, dann tun Sie genau das – und nicht mehr. Wenn ich hingegen nur die grossen Linien setze, dann werden Sie alles tun, um diese zu übertreffen, denn natürlich wollen Sie, dass die Ausbildung in Astoria City besser ist als anderswo in diesem Land. Genau so, wie Sie in allem besser sein wollen als der Rest.


    Jubel, Klatschen


    Moment. Habe ich gesagt, dass Sie besser sind als der Rest? Das sind sie nämlich nicht.


    Raunen, unruhiges Flüstern


    Zumindest nicht für immer und ewig. Denn wenn Sie nur kurz innehalten und sich an Ihrem Erfolg freuen, werden Sie schon wieder überholt. Und dann starten Sie zur Aufholjagd, holen sich Platz 1 wieder – und die Konkurrenz sitzt Ihnen bereits wieder im Nacken. Liebe Leute, natürlich sind Sie die Grössten und Besten – immer mal wieder. Gemeinsam schaukeln wir uns zu Höchstleistungen hoch. Das gilt für die Bildung. Das gilt für die Finanzen – ich will Steuerwettbewerb, Steuerwettbewerb, Steuerwettbewerb! Das ist mein verdammtes Lieblingswort!


    Begeisterter Zwischenapplaus


    Und ein President namens Kapinsky wird Sie nie in der kreativen Freiheit beschneiden, wenn es darum geht, den Wettbewerb zwischen den Bundesstaaten anzuheizen. Geben Sie den anderen Zunder! Jagen Sie sich gegenseitig!


    Sie merken es. Ich will Leistung. Ich will kein Gerede über unsere Rolle in der Welt, ich will, dass wir unseren Job tun. Leistung muss wieder etwas wert sein. In dem Astor, das mir vorschwebt, wird Leistung belohnt. Wer ein Risiko eingeht und dabei auf die Nase fällt, der wird nicht verspottet – er steht auf und fängt von vorne an, weil er weiss, dass ihm dieses Land dabei nie, nie, nie im Wege stehen wird! Goodbye, God bless you.


    Jubel, standing ovations, Kapinsky geht zur Menge

  • Auf dem Weg nach Freeland, wo Präsidentschaftskandidat Kapinsky zu einer weiteren Wahlveranstaltung erwartet wird, fangen ihn einige Journalisten zu einem Kurzinterview ab.


    Mr Kapinsky, wie sehen Sie die Lage in Sebulon?
    Genau so wie jeder TV-Konsument. Ich nehme zur Kenntnis, dass der Staat in einer Krise steckt. Persönlich glaube ich, dass das Ergreifen einer Ausnahmezustandes noch selten zur Rückkehr zu einem Normalzustand geführt hat. Aber das ist wie gesagt meine Meinung als Privatperson. Als Politiker sehe ich für Astor keinen Handlungsbedarf. Sie kennen ja meine Haltung zur Aussenpolitik.


    Mr McGarry hat Andeutungen gemacht, er könne sich eine Unterstützung Ihrer Person bei den Wahlen vorstellen. Dabei ist allgemein bekannt, dass sie beide sich nicht ausstehen können. Was ist da passiert?
    Da müssen Sie schon Mr McGarry fragen. Mich freut es generell immer, wenn Leute über ihre eigenen Parteigrenzen hinaus offen sind. Aber grundsätzlich hat jeder Politiker eine Agenda, und ich nehme an, dass die Äusserung von Mr McGarry in irgendeiner Weise seiner persönlichen Agenda dient. Unterstützende Worte nehme ich jedenfalls von jedem aufrechten Bürger gerne entgegen.


    Was glauben Sie, warum üben sich die Democrats in diesem Wahlkampf in auffälliger Zurückhaltung?
    Gents, Sie überfragen mich wirklich. Ich bin ja weiss Gott kein Mitglied des demokratischen Wahlteams. Vielleicht verfolgen sie die Weisheit, gemäss derer es immer einen lachenden Dritten gibt. Die Präsidentin und ich führen einen offensiven Wahlkampf, die Demokraten haben es wohl irgendwie verpasst, sich ihre Rolle zu suchen und in diese Debatte einzusteigen. Und nun machen sie aus der Not eine Tugend und präsentieren sich als vornehme Schweiger.


    Wie schätzen Sie derzeit Ihre Wahlchancen ein?
    Mit exakt 33,3 Prozent. Aber wichtiger für mich ist: Ich habe den Spass an der Politik, den ich zwischenzeitlich auch schon verloren hatte, definitiv wieder gewonnen. Ich werde mich künftig in Astor aktiv einbringen - unabhängig davon, ob ich Präsident werde oder nicht.

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