...gebe ich es gleich bekannt: nein, ich bin nicht bereit, mit dieser ID oder einer Neben-ID ein juristisches Amt im Staatsdienst - Richterin an einem Bundesgericht oder bundesstaatlichen Gericht, Justizministerin des Bundes oder eines Bundesstaates, Bundesanwältin o. ä. - zu übernehmen.
Und das nun weniger aus der Sorge heraus, ich könnte morgen schon wieder psychisch außer Stande sein, hier mitzuspielen, denn aus einer grundsätzllichen Überlegung.
Astor hat in der jüngeren Vergangenheit große Anstrengungen unternommen, eine komplexe und funktionierende Judikative zu konstruieren. Das begrüße ich sehr, ist die dritte Gewalt doch nicht nur für den Betrieb eines funktionierenden demokratischen Rechtsstaates zwingend erforderlich, sondern sehe ich in den MNs durchaus auch einen spielerisch-pädagogischen Wert, indem sie ihren Spielern nicht nur demokratische Abläufe wie Wahlen, Parlamentsdebatten, das Zustandekommen von Gesetzen usw. nahebringen, sondern ebenso die Arbeitsweise einer unabhängigen und unparteiischen Rechtssprechung.
Allerdings nutzt uns die micronationale Judikative - hinsichtlich beider gerade genannter Aspekte - wenig, wenn sie praktisch ohne Anwälte auskommen muss. Was hat der Bürger von dem ihm offenstehenden Rechtsweg, wenn er diesen ohne sachkundigen Beistand beschreiten muss? Selbst viele Bundesstaaten mögen wenn sie in einen REchtsstreit verwickelt werden, im Zweifel auf die Beauftragung eines unabhängigen Interessenvertretes angewiesen sein, da es innerhalb ihrer Regierung keinen (zumindest für MN-Verhältnisse) kundigen Juristen gibt.
Jeder Prozess erfordert mindestens zwei taugliche Prozessbevollmächtigte, einen für jede Seite. Eher selten verfügt eine Partei selbst schon über diese Eigenschaft.
Ich kann diesen Mangel nicht im Alleingang beheben, aber ich kann ihm insoweit entgegengetreten, als dass ich mit meiner Haupt-ID als niedergelassene Rechtsanwältin tätig bin, und nicht mit einer Neben-ID dazu in Konkurrenz tretende juristische Funktionen übernehme.
Diese Entscheidung ist auch als eine Kompromisslösung im schwelenden Streit um Neben-IDs in judikativen Funktionen zu sehen: ich teile ideal durchaus die von Sandoval verfochtene Position, stehe real aber auf Roberts' Seite. Ohne Neben-IDs bekämen wir nicht mal ein Gerichtssystem zum Laufen. Allerdings denke ich, dass jeder sich auf eine Funktion im Gerichtssystem beschränken sollte: wer z. B. schon Richter am Criminal Court ist, muss nicht auch noch mit einer anderen ID als Rechtsanwalt in Zivilsachen auftreten. Und u. U. einen Mandanten vertreten, dem in anderer Sache als Richter gegenübergesessen hat, hat vielleicht irgendwann -sitzen wird.
Schon zu diesem Zweck habe ich mich für eine neue ID, und gegen eine Reaktivierung Fox' entschieden.
Das nur als vorsorgliche Erklärung, und Denkanstoß für alle, die irgendwie in der astorischen Judikative tätig werden möchten. Nur mit Haupt-IDs ist diese aktuell wohl nicht zu stemmen, aber dennoch sollte zumindest jede reale Person nur in einer Funktion dort tärig sein. Ich wähle dabei die notleidende Rechtsanwaltschaft.