Weckruf - 10 Thesen zum politischen Diskurs

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 1.230 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von John Nathan Hope.

  • Handlung

    Eine große nationale Zeitung bringt heute einen Namensbeitrag des Governor von New Alcantara, John Nathan Hope, in dem dieser als „Weckruf“ 10 Thesen formuliert, wieso der politische Prozess in Astor bisweilen wenig attraktiv wirkt.


    Weckruf – 10 Thesen zum politischen Diskurs in Astor


    1. Politik in Astor ist intransparent
    Große Teile der politischen Diskussion finden in geschlossenen Gremien statt: Im Weißen Haus oder in den Parteien. Bürger ohne Parteibuch oder Regierungsamt sehen nur das, was im Congress öffentlich gesprochen wird – und das ist oft mager.


    2. Erfahrung ist erbarmungslos
    In Astors politischer Kultur ist es üblich, neue Bürger mit der geballten Erfahrung zu erschlagen. Statt neuen Bürgern den Eintritt zu erleichtern, werden die Hürden möglichst hoch gesetzt. Das schreckt sicher ab und erhöht das Risiko eines Erstarrens des politischen Systems. Denn neue Bürger bringen frischen Wind, aber der ist hier nicht immer erwünscht.


    3. Die Demokraten sind schlecht organisiert
    Die Demokraten haben, obwohl sie den Präsidenten stellen, ein Defizit bei ihrer Organisation. Das sie jüngst keine Liste aufstellen konnten, ist hier nur der sichtbarste Beleg. Im Vergleich mit den Republikanern wirken sie führungs- und bisweilen auch orientierungslos.


    4. Die Republikaner sind radikal
    Die Republikaner sind eine radikale Partei. Immer wieder kommen radikale Vorschläge wie jüngst zum religiös geprägten Unterricht in Astoria State. Die Partei scheint sich insgesamt mehr an Fundamental-Fragen denn an den aktuellen operativen Fragen des politischen Geschäftes auszurichten.


    5. Präsident aus Mangel an Alternativen
    Die Gegebenheiten in den Parteien haben zur Folge, dass die Republikaner nicht als regierungsfähig eingestuft werden und diejenigen, die das vielleicht ändern könnten, nicht den Mut haben, für das Präsidentenamt zu kandidieren. In der Folge bleiben die Republikaner eine geschlossene radikale Opposition gegen die wenig profilierte und kaum einheitlich auftretende Gruppe der Demokraten. Im Moment ist eine Änderung dieser Konstellation nicht abzusehen.


    6. Die Administration ist nicht mehr
    Der Präsident ist, seit er gewählt wurde, kaum mehr öffentlich in Erscheinung getreten. Er ernennt Personen und fertigt Gesetze aus, mehr bislang nicht. Er ist Vorsitzender einer Administration im Wortsinn. Am politischen Diskurs in Astor, wo es ihn denn öffentlich gibt, nimmt er nicht teil.


    7. Die EcoSim beschneidet die Politik um wichtige Felder
    Wirtschaftspolitik, Arbeitsmarktpolitik, Sozialpolitik. Wichtige Politikfelder, die in Astor kaum berücksichtigt werden. Dafür gibt es einen Grund: Durch die EcoSim sind diese Politikfelder gewissermaßen eigenen Regeln unterworfen und weder dem freien Gestalten durch Bürger noch dem politischen Gestalten durch die gewählten Vertreter zugänglich. Damit hat Astor eine ganz wichtige Arena der politischen Auseinandersetzung verloren.


    8. Die EcoSim ist zu sehr betriebswirtschaftlich und zu wenig volkswirtschaftlich ausgerichtet
    Die EcoSim orientiert sich an den einzelnen Betrieben. Das macht es noch schwerer, hier eine wie auch immer geartete Wechselseitigkeit mit der politischen Bühne herzustellen. Denn die Politik arbeitet auf der Makroebene, denkt also volkswirtschaftlich. Wirtschaftspolitik in Astor, das bedeutet Staatsbetriebe – aus Mangel an Alternativen.


    9. Es fehlt die Verbindung verschiedener Bühnen
    In Astor gibt es die politische Bühne, die Bühne der freien Wirtschaft, die Bühne der EcoSim-Wirtschaft und die Bühne des Sports. Zwischen vielen Bühnen gibt es aber kaum Austausch. Das ist schade, würden sich die Bühnen doch sicher gegenseitig beleben.


    10. Die Justiz ist unterbewertet
    Der Justizapparat ist in Astor erschreckend schwach. Er besteht aus einer Person, wird öffentlich scharf kritisiert und die Verfahren haben enorme Längen. Für einen Rechtsstaat ist das ein schwaches Bild. Die Rechtsauslegung durch Gerichte verschafft auch dem legislativen Prozess und der Präzision hierbei wieder mehr Gewicht.

  • Ich behaupte mal dass ich vor Punkt 4 schon vor Längerem gewarnt habe, und dass Punkt 2 so auch nicht immer gilt. Dem Rest stimme ich durchaus zum Teil zu.


    Quinn Michael Wells, Laureate of the Presidential Honor Star


    Former (XXXVII.) Vice President of the US | Former Senator of [definition=2]Astoria State[/definition] | Former SotI | Former Vice-Presidential Nominee | Former Speaker of the Assembly
    3 Times Governor of [definition=2]Astoria State[/definition]
    Record: Longest consecutive Term and most days in office as Governor of [definition=2]Astoria State[/definition]

  • Wie man sich eventuell vorstellen kann stimme ich den Thesen nicht zu 100% zu. Bestimmte Punkte kann man nicht von der Hand weisen und nein, damit meine ich nicht Punkt 4, den ich für absolut unsinnig halte. Wobei es sicher auch Definitionssache ist was man als radikal bezeichnet, das sehe ich daran worran hier aber auch von Mr. Wells definiert wird warum die Republican Party radikal sein soll. Sie ist höchstens in dem Punkt radikal, das sie öfter mal Anstösse zur Veränderung liefert anstatt still dem politischen Mainstream hinterherzublubbern.
    Aber die restlichen Punkte sind durchaus des Nachdenkens wert.

  • Alle aufgeführten Punkte - so unangenehm sie für den Einzelnen auch sein mögen - treffen die Situation durchaus recht genau. Einige Ansätze sind allerdings darunter, die sich aus der Not der Sache ergeben: Punkt zwei beispielsweise beschreibt eine eher temporäre Erscheinung, die sich mit der Zeit einigermaßen einebnet.

  • Wirklich eine recht interessante Einschätzung der aktuellen Zustände in den Vereinigten Staaten.


    Punkt 1 ist teilweise wirklich ein Problem, natürlich vor allem für Leute, die keiner Partei angehören. Aber vielleicht können da solche öffentlichen Diskussionen, wie sie von Mr. Sandoval angeregt wurden helfen, einen größeren Kreis von Mitbürgern für politische und gesellschaftliche Prozesse und die öffentliche Diskusion darüber zu interessieren.


    Punkt 2 trifft manchen Neuling wirklich hart. Vielleicht könnte sich manch prominenter Astorer eher zum Paten eines Neubürgers erklären und diesem beim Neueinstieg in die astorische Gesellschaft helfen, anstatt ihm seine Unkenntnis und mangelnde Erfahrung vor Augen zu führen. Aus meiner Zeit in Dionysos ist mit noch düster in Erinnerung, dass es für Neubürger sogar einen offiziellen Beauftragten, ich glaube seitens der Regierung gab.


    Zu 3 und 4 kann und will ich nichts sagen, da ich keiner der Parteien angehöre und mein Amt mir parteipolitische Neutralität vorschreibt.


    5 und 6 treffen derzeit auch nach meiner Beobachtung leider zu. Ob President Grey nun quasi ein Verlegenheitskandidat war, möchte ich nicht kommentieren, aber seine weitgehende Abstinenz vom politischen und gesellschaftlichen Leben in Astor ist leider recht offensichtlich.


    Zu 7 bis 9 kann ich nichts sagen, da ich in die ökonomischen Prozesse Astors nicht involviert bin.


    Na und Punkt 10 betrifft mich ja nun unmittelbar. Die Bemerkung über die Schwäche unseres Justizapparates trifft voll und ganz zu. Und auch das Problem der überlangen Prozesse. Neben meinen eigenen Versäumnissen bezüglich eine Straffung von Prozessen, die ich hier unumwunden zugebe, sehe ich ein weiteres Problem bei der personellen Besetzung der Staatsanwaltschaft. Der Attorney General scheidet als Mitglied der Regierung jeweils zum Ende der Amtszeit eines Präsidenten automatisch aus dem Amt und kann entweder wieder neu berufen oder durch einen Neuen ersetzt werden. Das hat natürlich gravierende Auswirkungen auf die Vertretung einer Anklage in einem Gerichtsverfahren und damit auch auf dessen Länge. Mein Vorschlag wäre es, den Chef der öffentlichen Anklagebehörde aus der Regierung herauszulösen und auf Dauer zu ernennen. Ein neuer Chefankläger wäre dann nur nach einer Abberufung, einem Rücktritt oder einer sonstigen in der Person des amtierenden Anklägers liegenden Erledigungsgrund erforderlich. So könnte sicher ein gutes Stück Kontinuität in die Strafverfahren und auch in eventuelle Verfassungsstreitigkeiten gebracht werden.


    Mit Kritik, selbst mit scharfer, kann ich recht gut leben. Und wenn sich sachlich fundiert und am besten auch noch konstruktiv ist, sowieso. Zornesausbrühe von Leuten, für welche Entscheidungen des Gerichts nachteilig sind oder die halt in einem Prozess unterliegen, hat es immer gegeben und wird es immer geben. Wenn ein Urteil gefällt wird oder ein Beschluss ergeht, gibt es halt fast immer jemanden, dessen Vorstellungen nicht erfüllt werden und auch nicht erfüllt werden können. Das liegt in der Natur der Sache. Daher kann ich auch damit recht gut leben.


    Tja, was also die von Governor Hope vorgelegten Thesen betrifft, sollten sie uns einfach Ansporn sein, die damit aufgelegten Probleme in einem möglichst breiten Konsenz zu beseitigen oder wenigstens zu minimieren.

    Armin Schwertfeger
    Former Chief Justice of the US Supreme Court
    Former US Senator of Astoria State
    Former US Attorney General

    Unionspräsident der Demokratischen Union a.D.


    "Vier Eigenschaften gehören zu einem Richter:
    höflich anzuhören, weise zu antworten,
    vernünftig zu erwägen und unparteiisch zu entscheiden."(Sokrates)

  • In der Theorie sollte bei Punkt 7 ja genau das Gegenteil passieren: Die entsprechenden Politikfelder werden durch eine WiSim aus dem luftleeren Raum herausgeholt und haben nur dadurch auch wirklich praktische Auswirkungen.

  • Zitat

    Original von Liam Aspertine
    Welche Anstöße sollen das bitte gewesen sein?


    Nehmen wir mal den von Governor Hope genannten Punkt, den er als Beispiel nannte um die Republikanische Partei "radikal" zu nennen.
    Er mag nicht jedermans Meinung treffen, bietet er aber doch einen Ansatz zur Diskussion und die Gelegenheit seine eigene Position zu überprüfen.
    Ähnliches wie der von verschiedenen Leuten gerne (und in meinen Augen zu oft) erfolgte Versuch die Todesstrafe abzuschaffen, zumindest beim ersten Mal. Gut, ein solches Thema muss man dann nicht immer und immer wieder durchkauen müssen.
    Das sowas immer bei einem anderen Lager auf Widerspruch stösst liegt in der Natur der Sache. Soll ich die Demokraten anfangen radikal zu nennen, weil sie für die Abschaffung der Todesstrafe sind? Könnte ich mit gleichem recht, wenn man anschaut wofür die Republican Party als radikal bezeichnet wird, nämlich den Status Quo in Frage zu stellen in bestimmten Punkten.
    Wenn sich beide Parteien irgendwann zu 100% einig sind was inhaltliche Fragen angeht, sollten die Parteien zur Democratic-Republican Party verschmelzen, denn dann verlieren sie ihre Existenzberechtigung.

  • Zitat

    Original von John Nathan Hope
    1. Politik in Astor ist intransparent


    Das ist denke ich eher ein Versäumnis der Öffentlichkeit denn der Parteien und der Regierung. Die haben natürlich ein Interesse daran, möglichst ausgereifte und entsprechend reibungslos mehrheitsfähige Projekte und Ideen an die Öffentlichkeit heranzutragen. Entsprechend werden diese vorher intern intensiv diskutiert und geprüft.


    Hier liegt es an dem jeden einzelnen Bürger, selbst Probleme anzusprechen und Lösungen vorzuschlagen. Oder begleitend zu den Aussprachen im Kongress auch öffentliche Diskussionen anzustoßen.


    Zitat

    2. Erfahrung ist erbarmungslos


    Nun, was erwarten Sie denn? Wer einmal Macht und Mandat errungen hat, möchte sich diese natürlich erhalten. Und wenn für ihn die Zeit zum Eintritt in den Ruhestand gekommen ist selbstverständlich an einen selbst gezüchteten Nachfolger abgeben, der seine Arbeit entsprechend fortsetzt.


    Zitat

    3. Die Demokraten sind schlecht organisiert


    Okay, der Lapsus bei der Nachwahl ist schon hart. Aber andererseits, die letzte Präsidentschaftswahl haben sie gewonnen. Wenn ich richtig informiert bin war es sogar das erste Mal in der US-Geschichte, dass sie das Weiße Haus verteidigen konnten. Spricht eher für einen Aufwärtstrend.


    Für eine von zwei großen Sammelparteien ist es indes vielleicht auch nicht das Schlechteste, keine allzu straffe Führung und Organisation zu haben. Sie müssen stets offen sein für neue Ideen, für Kompromisse und auch Seiteneinsteiger.


    Zitat

    4. Die Republikaner sind radikal


    Ist das schlimm? "Radikalismus" ist zu einem politischen Kampfbegriff verkommen, der als Ausrede dafür herhalten muss, warum mit (s)einem politischen Gegner nicht diskutieren mag. "Der ist doch (zu) radikal..." Es gibt in der Geschichte kaum einen großen Umbruch oder eine wegweisende Neuerung, die nicht mit einer radikalen Idee begonnen hätten. "Radikal" bedeutet wörtlich: "an die Wurzel gehend". Aus starren Denkmustern ausbrechend, eingefahrene Prämissen verwerfend, neue Ansätze durchdenken und diskutieren.


    Zitat

    5. Präsident aus Mangel an Alternativen


    Was Präsident Grey auf das demokratische Tickekt gebracht hat, weiß ich nicht. Möglich, dass er nur als Zählkandidat gedacht war. Schlimmer aber wohl der Wahlvorschlag der Republikaner. Ich habe den Namen des Herrn schon wieder vergessen, würde ihn aber wiedererkennen, wenn ich ihn irgendwo sähe, Ja, wenn...


    Zitat

    6. Die Administration ist nicht mehr


    Stimmt soweit. Und die Opposition hat sich gemütlich auf das Bärenfell daneben gefläzt.


    Zitat

    7. Die EcoSim beschneidet die Politik um wichtige Felder


    8. Die EcoSim ist zu sehr betriebswirtschaftlich und zu wenig volkswirtschaftlich ausgerichtet


    9. Es fehlt die Verbindung verschiedener Bühnen


    Von der WiSim verstehe ich nichts, und das wird wohl auch so bleiben. In ihren besten Zeiten kamen die Micronations ohne WiSim aus. Der große Wurf scheint ihre Einfühung auch nicht gewesen zu sein.


    Zitat

    10. Die Justiz ist unterbewertet


    Eine Klage, die auch ganz schnell in ihr Gegenteil kippen kann. Landen zu viele Sachen vor Gericht, fühlt sich der normale Bürger ohne juristische Kenntnisse schnell von den Juristen entmündigt und gegängelt. Es ist immer besser, Streitfragen durch Diskussionen, Wahlen und Abstimmungen zu lösen als durch Gerichtsurteile.


    Insgesamt: wohl am ehesten ein allgemeines sommerliches Formtief der Parteien und ihrer Amtsträger. Sowas gab es schon immer mal. Strukturelle Probleme erkenne ich eigentlich nicht.

    Ashley Fox


    Former Senator for Assentia
    Former Chairperson of the Republican National Committee
    Former Republican Congressional Caucus Leader

  • Hier wurde ja ein Regierungsbeauftragter für Neubürger angeregt, allgemein denke ich dass eine Art Unterstützung für Einwanderer und Rückkehrer vielleicht durchaus Sinn machen könnte. Hier sehe ich durchaus eine interessante Gelegenheit gerade für die Regierung eventuell etwas zu erarbeiten wodurch diese Amtszeit in Erinnerung bleiben und President Grey sich profilieren könnte - eine Unterstützungseinsrichtung für diejienigen die neu in diesem Land sind, welches ja ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten sein soll.


    Quinn Michael Wells, Laureate of the Presidential Honor Star


    Former (XXXVII.) Vice President of the US | Former Senator of [definition=2]Astoria State[/definition] | Former SotI | Former Vice-Presidential Nominee | Former Speaker of the Assembly
    3 Times Governor of [definition=2]Astoria State[/definition]
    Record: Longest consecutive Term and most days in office as Governor of [definition=2]Astoria State[/definition]

  • Zitat

    Original von Armin Schwertfeger
    Punkt 2 trifft manchen Neuling wirklich hart. Vielleicht könnte sich manch prominenter Astorer eher zum Paten eines Neubürgers erklären und diesem beim Neueinstieg in die astorische Gesellschaft helfen, anstatt ihm seine Unkenntnis und mangelnde Erfahrung vor Augen zu führen. Aus meiner Zeit in Dionysos ist mit noch düster in Erinnerung, dass es für Neubürger sogar einen offiziellen Beauftragten, ich glaube seitens der Regierung gab.


    Aber Hallo....ich glaube ioannes hat den Posten mit verschiedenen ids ueber 3 Jahre ausgefuellt.
    angeregt wurde der Posten jedoch nicht aus dem hier beschriebenen Grunde. in Dionysos kamen auch immer mal wieder 'echte Kinder' ('Stacy Strahlsonne' war 13 als er mit erster id seinem aelteren Bruder nachgefolgt ist), die man erstmal mn-reif pruegeln musste.


    Hat auch ganz gut geklappt, bis dann irgendwann keine Neubuerger mehr kamen. :D

    Best regards,
    Ansel Berber-Thayer, Republican
    Former Ambassador, Secretary, Senator and Representative

  • Handlung

    In einer Diskussionsrunde der Astoria State University aus Anlass des Staatsjubiläums ist u. a. John Nathan Hope zu Gast und nimmt Stellung zu den vielfältigen Reaktionen auf seinen "Weckruf"..


    Ich freue mich sehr, dass ich mit meinen 10 Thesen eine offene Diskussion ansoßen konnte. Dass nicht jeder allen Thesen zustimmen würde ist klar. Dass manche Thesen - pointiert formuliert - bei Betroffenen auf Widerstand stoßen, auch.
    Ich freue mich aber besonders und bin sogar etwas überrascht vom Ausmaß der Zustimmung. Schließlich habe ich manche Punkte angesprochen, die in letzter Zeit - seit ich Bürger Astors bin - noch keiner angesprochen hat.


    Gerne will ich auf einige Kommentare eingehen. Die Thesen können schließlich nur ein Anfang sein. Sie sind Analyse, aber keine Problemlösung.


    1. Politik in Astor ist intransparent


    Hier wurde angemerkt, dass es sich eher um ein Versäumnis der "Öffentlichkeit" handele. Das stimmt in Teilen. In Teilen ist es aber m.E. auch so, das Government und Parteien ihrerseits ein Interesse an lebhafter öffentlicher Diskussion haben sollten. Ich möchte wetten - aus offensichtlichen Gründen kann ich es nicht wissen - das manches vertraulich diskuttiert wird, was ohne größere Probleme auch öffentlich diskuttiert werden könnte. In der Tat ist es aber auch an uns Bürgern - auf Bundesebene bin ich ja auch schlicht Bürger - solche Diskussionen auch mal in die Öffentlichkeit zu "zerren" und bspw. Parallleldiskussionen zur Kongressdiskussion aufzubauen.


    2. Erfahrung ist erbarmungslos


    Hier wurde einerseits gesagt, das sei halt so, andererseits ein Beauftragter oder "Paten/Mentoren" vorgeschlagen. Ein Stück weit - ja - ist das eben so. Aber es ist hier in Astor schon auffällig wie oft die "wer bist du denn" oder "du warst wohl nicht dabei" - Argumentation ausgepackt wird. Das halte ich für problematisch, ohne die Lösung parat zu haben. Der Beauftragte wäre denkbar - wobei das (sim on) schnell schwierig wird, wenn der Neuling das andere Parteibuch wählt oder ähnliches. Ggf aber vielleicht wirklich ein Betätigungsfeld für Governors - ich selbst biete neueren Bürgern immer erstmal allgemein Unterstützung an. Meine eigene Erfahrung ist: Astor ist enorm unübersichtlich. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Internetpräsenzen zu guten Teilen veraltet sind und es insoweit keinen "Überblick" mehr gibt - jedenfalls nicht da, wo ein Neubürger suchen würde.


    3. Die Demokraten sind schlecht organisiert
    Secretary Aspertine hat sich hier schon die Vorschusslorbeeren überreicht - so eilig habe ich es nicht. Auch die Nominierung von President Grey war beispielsweise organisatorisch verbesserungswürdig. Sei es drum: Ich wünsche mir starke und regierungsfähige Demokraten ebenso wie Republikaner. Wenn die Probleme hier personell gelöst wurden, um so besser.


    4. Die Republikaner sind radikal
    In der Tat ist das Wort "radikal" wohl subjektiv. Doch es ist wohl nicht nur mein Eindruck, das die Republikaner bisweilen eher militant auftreten - Vorstöße für das Christentum in Biologiebüchern oder die Abschaffung gleichgeschlechtlicher Ehen / Partnerschaften dienen hier als Beispiele. Aber es bleibt wohl subjektiv. Es wurde die Frage aufgeworfen: Ist das schlimm? Es ist inmeinen AUgen dann schlimm, wenn die Republikaner dadurch nicht ernsthaft als regierungsfähig eingestuft werden. Denn eine Demokratie ohne Alternativen funktioniert nicht wirklich.


    5. Präsident aus Mangel an Alternativen
    Hier zur Richtigstellung: Ich wollte President Grey nicht als Verlegenheitskandidat darstellen. Auch diese Diskussion fand ja vorab ohne mein Beisein in Parteigremien statt. Aber zu seiner Wahl als President hat sicher die Schwäche des republikanischen Kandidaten beigetragen.


    6. Die Administration ist nicht mehr
    Hier vernehmen ich aus regierungsnahen "Kreisen", diesen Kritikpunkt tatsächlich auch nicht ganz falsch findet. Insofern hoffe ich auf eine Besserung. Und die Opposition wurde angesprochen: Richtig, auch sie könnte Impulse setzen oder die Regierung antreiben. Ich erkenne wenig in diese Richtung.


    7.-9. EcoSim
    In der Tat ist es so, das die EcoSim eigentlich dazu dient, diese Felder in die Sim zu integrieren. DOch meine Beobachtung ist das sich eher eine Parallelwelt entwickelt hat. Einerseits die EcoSim, andererseits die Politik. Es gibt natürlich Schnittpunkte, aber die versteht kaum jemand. Ja, die EcoSim ist so gedacht, aber meiner Wahrnehmung verfehlt sie ihr Ziel nicht nur, sie schadet dabei sogar noch dem politischen Diskurs. Beispiel letzter Präsidentenwahlkampf: Hier forderte Mr. Collister eine Senkung der Steuern. In 98% aller Wahlkämpfe eine Thema. Doch nicht hier in Astor.
    Auch hier weiß ich nicht, wie man damit umgehen sollte: Abschaffen erscheint mir recht radikal - aber auch nicht gänzlich abwägig. Schöner wäre es aber natürlich, die Interaktion zu erhöhen und sich die EcoSim in ähnlicher FOrm zu erhalten - denn es gibt ja auch Bürger, die hier eifrich und erfolgreich unterwegs sind.


    10. Die Justiz ist unterbewertet
    Gewarnt wurde vor zu vielen Prozessen. Das wäre in der Tat auch nicht gut. Mir geht es aber nicht um ein Mehr an Prozessen, sondern effektivere Prozesse, wo sie denn geführt werden. Der Chief Justice hat vorgeschlagen, den Staatsanwalt aus der Regierung herauszulösen, um größere Kontinuität zu ermöglichen. Eine interessante Idee. Aus dem Bauch heraus habe ich Bedenken, aber man kann es ja mal diskuttieren. Wenn es aber gelänge, die Prozesse deutlich zu straffen, dann wäre auch das Problem personeller Diskontiniutäten nicht so groß.

  • Mr. Hope, Ihr angesprochenes Parteibuch-Problem bei der Unterstützung von Neulingen könnte man relativ einfach umgehen indem man als "Neubürger-Beauftragten" einen parteiungebundenen Bürger vorraussetzt. Die bei Ihnen anklingende Idee das als Staats- statt evtl als Bundesaufgabe zu halten finde ich im Übrigen begrüßenswert, für Astoria State beispielsweise halte ich die Variante für interessant


    Quinn Michael Wells, Laureate of the Presidential Honor Star


    Former (XXXVII.) Vice President of the US | Former Senator of [definition=2]Astoria State[/definition] | Former SotI | Former Vice-Presidential Nominee | Former Speaker of the Assembly
    3 Times Governor of [definition=2]Astoria State[/definition]
    Record: Longest consecutive Term and most days in office as Governor of [definition=2]Astoria State[/definition]

  • Dass ein Bürger formell keiner Partei angehört, muss ja noch lange nicht ausschließen, dass er nicht doch evtl. einer Partei nahesteht und diese regelmäßig unterstützt. Und was, wenn sich ein nominell parteiungebundener Neubürgerbeauftragter irgendwann einer Partei anschließt? ;)


    Außerdem zum Thema "Radikalität": wer hält die Republikaner denn auf Grund ihrer "radikalen" Ansichten für nicht regierungsunfähig? Natürlich die Demokraten und ihre Anhänger. Mancher die gewisse Ansichten der Republikaner teilt, hält andersherum vielleicht die Demokraten für nicht regierungsfähig. Gerade weil sie gegen diese seiner Ansicht wichtigen Ziele auftreten. Politische Kampfrhetorik sollte man besser nicht in Zustandsbeschreibungen zitieren. ;)

    Ashley Fox


    Former Senator for Assentia
    Former Chairperson of the Republican National Committee
    Former Republican Congressional Caucus Leader

  • "Die Republikaner sind radikal" - darauf ein klares Jein.


    Es gibt nicht "die" Republikaner. Wir sind eine pluralistische Partei, in der bibeltreue Konservative ebenso ihren Platz haben wie Libertäre, denen die Trennung von Staat und Religion ein wichtiges Anliegen ist. Wir sind kein Wahlverein, sondern eine wertkonservative Partei. Uns vereinen gemeinsame Grundwerte, wir sind aber nicht der Ansicht, dass Republikaner bei unterschiedlichen Themen einer Meinung sein müssen.


    Dass ein Mr. Wells damit ein Problem hat, überrascht mich nicht - sein Verständnis von einer Partei trägt fast schon faschistoide Züge.


    Im Vergleich zu den inhalts- und orientierungslosen Demokraten erscheinen wir tatsächlich "radikal". Ich denke aber nicht, dass Radikalismus per se etwas schlechtes ist. Wenn es um die Freiheit des Menschen, den Schutz seines Eigentums und die Wahrung der Bürgerrechte geht, dann sind wir in der Tat radikal - und das ist auch gut so.

  • Zitat

    Original von John Salazar
    Es gibt nicht "die" Republikaner. Wir sind eine pluralistische Partei, in der bibeltreue Konservative ebenso ihren Platz haben wie Libertäre, denen die Trennung von Staat und Religion ein wichtiges Anliegen ist. Wir sind kein Wahlverein, sondern eine wertkonservative Partei. Uns vereinen gemeinsame Grundwerte, wir sind aber nicht der Ansicht, dass Republikaner bei unterschiedlichen Themen einer Meinung sein müssen.


    Auch das kommt noch hinzu. Als Gruppen betrachtet ist der einzige zuverlässige Unterschied zwischen Republikanern und Demokraten eben ihre Parteizugehörigkeit. Einzeln betrachtet kann es durchaus größere Unterschiede zwischen irgend zwei Republikanern oder Demokraten geben.


    Umso weniger gehaltvoll ist die Aussage, die Republikaner seien zu radikal, um regierungsfähig zu sein.

    Ashley Fox


    Former Senator for Assentia
    Former Chairperson of the Republican National Committee
    Former Republican Congressional Caucus Leader

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